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Wirtschaft: Bis zum Sommer soll die Fusion laufen

Bankgesellschaft drängt auf Entscheidungen / Bewertungsgutachten liegen vorBERLIN (mo).Bis zum Sommer nächsten Jahres gibt der Vorstandssprecher der Bankgesellschaft, Wolfgang Rupf, dem Kooperationsvorhaben mit der Norddeutschen Landesbank (NordLB) noch Zeit.

Bankgesellschaft drängt auf Entscheidungen / Bewertungsgutachten liegen vor

BERLIN (mo).Bis zum Sommer nächsten Jahres gibt der Vorstandssprecher der Bankgesellschaft, Wolfgang Rupf, dem Kooperationsvorhaben mit der Norddeutschen Landesbank (NordLB) noch Zeit."Wenn es bis dahin keine Lösung gibt," so Rupf anläßlich der Herbst-Pressekonferenz am Donnerstag in Berlin, "gibt es keine mehr".Dann gehe man seinen eigenen Weg.Eine Entscheidung soll in den nächsten Wochen fallen.Auf der letzten Hauptversammlung Anfang Juni war davon die Rede, daß noch bis zum Ende des Jahres die Verhandlungen abgeschlossen werden sollten, so daß man Mitte 1998 an den Start gehen könnte.Die Vorstände der beiden Institute, bekräftigte Rupf, stünden dem Kooperationsvorhaben nach wie vor positiv gegenüber.Entscheidend sei, daß man gemeinsam mit einem klareren Profil auf dem Markt auftreten könne.Bereits liegen Gutachten auf dem Tisch, in denen das Berliner und das Hannoveraner Institut bewertet wurden.Mit der Bewertung sei man nicht unzufrieden, betonte Rupf.Konkreter wurde er nicht.Auf dem Markt werden aktuell Größenordnungen von sieben bis acht Mrd.DM für Nordeutsche Landesbank (NordLB) bzw.Bankgesellschaft Berlin gehandelt, die aber nicht bestätigt wurden.Derzeit hält das Land Berlin noch knapp 57 Prozent an der Bankgesellschaft, würde aber im Zuge einer Kooperation seinen Anteil entscheidend kassenwirksam verringern können.Im Falle einer Zusammenarbeit sollen, wie mehrfach erklärte wurde, mindestens 40 Prozent der Aktien an der Börse breit gestreut sein. Seit Jahren wird über einen möglichen Zusammenschluß verhandelt.Eine Grundlage mit Perspektive schaffte der 1994 vereinbarte Vertrag für eine strategische Partnerschaft.Geplant ist, die öffentlich-rechtliche NordLB als sogenannte atypische stille Beteiligung unter das Dach der privaten Bankgesellschaft einzubringen, so daß der öffentlich-rechtliche Status der Hannoveraner bewahrt werden kann.Im Gegenzug sollen die Hannoveraner Aktien an der Bankgesellschaft erhalten.Entscheidend für eine gemeinsame Zukunft ist allerdings auch die Zustimmung der Gewährsträger, das heißt der zahlreichen Anteilseigner.Dazu gehören neben dem Land Berlin als Anteilseigner der Landesbank Berlin, die Länder Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und die entsprechenden Sparkassenverbände der Länder bei der NordLB.Der Strategieausschuß, eigens zum Gedankenaustausch geschaffen, soll demnächst wieder zusammenkommen.Erst am Mittwoch hatte der NordLB-Aufsichtsrat die Gutachten zur Kentnnis erhalten. Zur Geschäftsentwicklung sagte Rupf, man habe 1997 genutzt, die Restrukturierung voranzubringen, insbesondere bemühe man sich, die Berliner Bank wieder auf Erfolgskurs zu bringen.In schwierigerem Umfeld verzeichnet die Bankgesellschaft in den ersten neun Monaten ein Konzernbetriebsergebnis von 930 Mill.DM nach Risikovorsorge, was gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum einer Verdoppelung entspricht.Dabei viel die niedrigere Risikovorsorge ins Gewicht, die mit 361 Mill.DM nur noch halb so hoch war wie vor einem Jahr.Ertragswirksam wirkte sich vor allem das Baudienstleistungsgeschäft aus.Für das gesamte Jahr wird mit einem Vorsorgebedarf von etwa 550 Mill.DM gerechnet nach einer im letzten Jahr auf 2,5 Mrd.DM verdoppelten Risikovorsorge.Man bewege sich im Rahmen der Planung, sagte Rupf.Das Ergebnis lasse eine Dividende von 1,10 DM wie im Vorjahr zu, was aber diesmal nicht wieder aus den Rücklagen bezahlt wird.Unzufrieden zeigte sich Rupf auch mit dem nach wie vor hohen Verwaltungsaufwand und der zu hohen Aufwandsrentabilität.Nach Verlusten im Eigenhandel verzeichnete die Bank jetzt wieder ein positives Ergebnis.Auf die Unternehmensdaten reagierten die Aktien zunächst mit leichten Kursgewinnen.

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