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Das Vertrauen ist dahin.

© dpa

Bitcoins: Handelsplattform stellt Betrieb ein

Die einst größte Börse für virtuelles Geld, Mt. Gox, hat ihren Betrieb eingestellt. Anleger fürchten um ihr Vermögen.

Von Carla Neuhaus

Das Vertrauen ist weg, das Geld wohl auch. Die einst größte Börse für die virtuelle Währung Bitcoin hat ihren Betrieb eingestellt. Die Internetseite von Mt. Gox ist seit diesem Dienstag nicht mehr erreichbar. Nachrichtenagenturen berichten, das Büro der Firma in Tokio sei verwaist. Der Chef, Mark Karpeles, ist abgetaucht – sein Portier sagt, er könne ihn nicht mehr erreichen, aus seinem Briefkasten quelle die Post. Die Anleger fürchten jetzt um ihr Geld.
Damit verliert die virtuelle Währung erneut an Vertrauen. Erst im Januar sind zwei Organisatoren solcher Handelsplattformens festgenommen worden – mit dem Verdacht auf Geldwäsche. Dabei hatte das Projekt so vielversprechend begonnen. Mit den Bitcoins wollten Computerspezialisten eine Alternative zum traditionellen Währungssystem schaffen.
Mark Karpeles war einer der ersten Händler, in diesem neuen Markt. Auf seiner Plattform Mt. Gox konnten Nutzer Dollars in Bitcoins tauschen und diese dort speichern. Diese Konten hat die Firma aber bereits Anfang Februar wegen „ungewöhnlicher Aktivitäten“ gesperrt. Die Anleger kommen seitdem nicht mehr mehr an ihr Geld. Von einer Sicherheitslücke ist jetzt die Rede. Dem Händler sollen über 744.000 Bitcoins gestohlen worden sein. So steht es in einem internen Bericht, der im Netz kursiert, dessen Echtheit bislang aber nicht bestätigt ist.
Die Nutzer wehren sich jetzt und wollen ihr Geld zurück. Einige sind nach Tokio geflogen und protestiert dort seit Tagen vor dem Bürogebäude, in dem Mt. Gox seinen Sitz hat. Über einen Blog übertragen sie ihre Demonstration ins Internet. „Wo ist unser Geld?“, haben sie auf ihre Plakate geschrieben.

Andere Bitcoin-Börsen sind mittlerweile auf Distanz zu Mt. Gox gegangen. „Dieser tragische Vertrauensbruch bei Kunden von Mt. Gox resultiert aus dem Verhalten des Unternehmens und reflektiert nicht die Seriosität oder den Wert von Bitcoins“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme. Dennoch stellt der Vorfall in Frage, wie sicher die virtuelle Währung noch ist. Ihr Kurs ist eingebrochen.

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