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Wirtschaft: Blühende Untreue oder die böse Ahnung über die Praxis der deutsch-deutschen Wiedervereinigung (Kommentar)

Drei Jahre liegen die Ereignisse zurück. Doch das Wort löst noch immer schlimme Erinnerungen aus - Vulkan.

Drei Jahre liegen die Ereignisse zurück. Doch das Wort löst noch immer schlimme Erinnerungen aus - Vulkan. Der gleichnamige Bremer Mischkonzern war nicht irgendein Unternehmen, das im Mai 1996 fast 10 000 Menschen mit in die Pleite zog. Vulkan wurde gleichzeitig zu einer bösen Ahnung über die Praxis der deutsch-deutschen Wiedervereinigung. Eine Bundesregierung, die mit Milliarden-Subventionen in Ostdeutschland partout blühende Landschaften aus dem Boden stampfen wollte, und eine Treuhandanstalt, die diese schier unlösbare Aufgabe zu erfüllen hatte und nicht selten dabei überfordert war. Einer, der davon profitiert haben soll, ist Friedrich Hennemann. Ihm und seinen Vorstandskollegen bei Vulkan wirft man die Veruntreuung von fast einer Milliarde Mark vor. Von der Treuhand zur Sanierung zweier maroder ostdeutscher Werften erschlichen, sollen die Manager das Geld zur Rettung ebenso maroder westdeutscher Vulkan-Betriebe abgezweigt haben. Verloren ging es, weil das ganze Unternehmen selbst mit einer Milliarde Mark nicht zu retten war. Ob Hennemanns Verteidiger glaubhaft machen können, dass die Manager ohne Schuld waren, ist eine Frage, die der Prozess beantworten soll. Eine ebenso heikle lautet, wie viel Kriminelles bei Vulkan bisher noch unbekannt ist.

asi

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