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Wirtschaft: BMW: Der bayerische Automobilkonzern hat gute Nachrichten für seine Aktionäre

Der BMW-Konzern erwartet, dass der weltweite Autoabsatz 2001 auf hohem Niveau stagniert. In einem Aktionärsbrief teilte Vorstandschef Joachim Milberg am Mittwoch mit, das vergangene Jahr sei "sehr erfolgreich" gewesen, 2001 rechnet er noch mit "erfolgreicher" Entwicklung.

Der BMW-Konzern erwartet, dass der weltweite Autoabsatz 2001 auf hohem Niveau stagniert. In einem Aktionärsbrief teilte Vorstandschef Joachim Milberg am Mittwoch mit, das vergangene Jahr sei "sehr erfolgreich" gewesen, 2001 rechnet er noch mit "erfolgreicher" Entwicklung. Der Umsatz des Konzerns wuchs im Jahr 2000 um 2,8 Prozent auf 35,4 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr war der Absatz in den USA besonders gut, während für 2001 mit einer Erholung in Deutschland zu rechnen ist.

Im Jahresverlauf 2000 stieg der Kurs der BMW-Aktie um 15 Prozent. Der Umsatz der Automobilsparte legte 20,5 Prozent auf 29,6 Milliarden Euro zu. Das gute Ergebnis glich sogar die Belastungen durch die Trennung von Rover aus. Die britische Marke verursachte im ersten Halbjahr einen Verlust von 762 Millionen Euro. Dennoch kündigte das Unternehmen einen Überschuss von mehr als 640 Millionen Euro an.

Die Börse reagierte kaum auf die Veröffentlichung des Briefs. Bis zum Nachmittag gab die Stammaktie rund 0,5 Prozent nach. "Die Zahlen aus dem Aktionärsbrief waren im wesentlichen schon bekannt. Das gute Ergebnis ist in dem Kurs schon drin", sagt Sebastian Stein, Analyst bei der Bankgesellschaft Berlin. BMW plane langfristig. "Eigentlich bewerten wir das positiv. Aber kurzfristig ist keine größere Kursbewegung zu erwarten." Die Strategie des Konzerns zeigt sich auch in der Gründung von Vertriebsgesellschaften in Südostasien, die BMW-Vertriebsvorstand Michael Ganal am Mittwoch bekannt gab.

Das gute Ergebnis führt BMW auf die Dynamik der weltweiten Automärkte zurück. Auf dem Heimatmarkt Deutschland lag der Zuwachs zwar nur bei 0,2 Prozent. Der Konzern wertet das aber angesicht eines Rückgangs des deutschen Marktes um zehn Prozent als Erfolg. In den USA hingegen "wurde im Jahr 2000 ein Auslieferungsrekord" verzeichnet, 21 Prozent mehr Amerikaner entschieden sich für einen BMW als im Vorjahr. Am besten verkaufte sich dabei die 3er-Baureihe. Die Nachfrage aus Asien liegt mit 68 000 Stück noch weit darunter. Für 2001 rechnet Milberg damit, dass in Deutschland die günstigen Rahmenbedingunen "die Automobilnachfrage deutlich stimulieren werden", während er in Nordamerika mit "Bremsspuren" nach einer Konjunkturabkühlung rechnet.

Der Konzern konnte neue Arbeitsplätze schaffen. 3800 Menschen stellte er vergangenes Jahr ein und hat nun 93 625 Mitarbeiter. Da sich BMW mit der Ausgliederung von Rover verkleinerte, sank die Anzahl der Mitarbeiter im Konzern um rund 19 Prozent.

Im ersten Halbjahr 2000 richtete sich die BMW-Gruppe neu aus. Sie verkaufte Rover und beschränkte sich auf Premiummarken von der unteren Mittelklasse bis zur Oberklasse. Auch der Rover Mini, den die Münchner behielten, gilt für sie als "Premiummarke im Segment kleiner Fahrzeuge". Um trotz abflauendem Konsum in den USA das Wachstum sicherzustellen, plant der Vorstand Investitionen in die Produktionsstandorte, unter anderem in Thailand, den USA und beim Motorradwerk Berlin.

fmk

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