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Wirtschaft: BMW investiert 90 Millionen Euro in Berlin

Gewinn des Konzerns soll mindestens auf Vorjahreshöhe liegen

Berlin (dr). BMW will im laufenden Jahr mehr Autos verkaufen als 2002, auch wenn man im ersten Halbjahr noch hinter den Vorjahreszahlen zurückliegt. „Wir werden mit unseren drei Marken beim Absatz über dem Vorjahr liegen, und wir werden ein Ergebnis mindestens auf Vorjahreshöhe erreichen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der BMW Group, Helmut Panke, am Montag vor dem Club Berliner Wirtschaftsjournalisten. Am Donnerstag legt BMW seinen Halbjahresberichts vor.

IAA soll für Impulse sorgen

Die Wende bei den Verkäufen soll das zweite Halbjahr bringen. Noch liegt man bei der Marke BMW zurück. Gründe: Der Modellwechsel beim 5er und die Überarbeitung des 3er. Rolls Royce startete von einem sehr niedrigen Niveau. Ungebrochene Steigerungsraten verzeichnete hingegen bereits der Mini mit einem Plus von rund 44 Prozent gegenüber dem 1. Halbjahr 2002. „In allen Teilen der Welt verzeichnen wir beim Mini mehr Nachfrage, als wir produzieren können“, sagte Panke. Wie alle anderen Autohersteller warte man aber auch auf die Internationale Automobilausstellung (IAA) im Herbst in Frankfurt. „Wir brauchen noch mehr Impulse“, mahnte Panke an. Ein Vorziehen der Steuerreform sei das richtige Signal.

Weltweit sieht BMW zwar die größten Wachstumspotenziale in Lateinamerika und Asien. Betrachte man aber die absoluten Zahlen, werde die Triade Westeuropa, USA und Japan ihre führende Stellung behalten. Die meisten 7er BMW beispielsweise werden auf dem USMarkt abgesetzt, es folgt Deutschland; allerdings könnte China schon im laufenden Jahr vom dritten auf den zweiten Rang vorrücken.

BMW will seine Markt- und Produktoffensive in den kommenden Jahren konsequent fortsetzen und sieht gerade auch darin die Garantie für die weitere Unabhängigkeit. „Vor zehn Jahren hatten wir eine Marke und drei Baureihen, im kommenden Jahr wird es drei Marken und insgesamt zehn Baureihen geben“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Die Eigenständigkeit sicherten auch die hohen Investitionen. In Forschung und Entwicklung steckt BMW im Jahr etwa fünf bis sechs Prozent seines Umsatzes, in die Sachanlagen werden im laufenden Jahr etwa vier Milliarden Euro investiert – etwa so viel wie im Vorjahr.

Ein klares Bekenntnis gab Panke auch zu Berlin ab, wo BMW in Spandau Motorräder baut und insgesamt 2900 Mitarbeiter hat. Berlin bleibe das Kompetenzzentrum für Motorräder. Für dieses und das kommende Jahr seien hier Investitionen von rund 90 Millionen Euro geplant.

In Leipzig soll das neue Werk im Jahr 2005 seine volle Produktion aufnehmen. „Die Fertigungshallen stehen, Mitte des Jahres 2004 startet die Pilotfertigung“, sagte Panke. Bis heute habe man 1065 der im Jahr 2005 insgesamt 5500 Arbeitsplätze besetzt. Nach dem von der IG Metall verlorenen Arbeitskampf um die 35-Stunden-Woche in der ostdeutschen Metallindustrie wolle BMW so viele Arbeitplätze wie möglich schaffen. Leipzig sei zwar betriebswirtschaftlich teurer als etwa ein Standort in Tschechien, biete aber klare Vorteile im Werksverbund. Die Produktionsausfälle in bayerischen Werken in Folge des Streiks bezifferte Panke auf etwa 10700 Fahrzeuge. Dieser Ausfall werde bis zum Jahresende mehr als aufgeholt sein.

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