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Wirtschaft: BNP bezahlt 485 Millionen Euro für Consors

Die französische Großbank BNP Paribas will für die Übernahme des zweitgrößten deutschen Online-Brokers Consors Discount-Broker AG insgesamt 485 Millionen Euro zahlen. Anschließend wird Consors mit der BNP-Internet-Tochter Cortal zusammengelegt.

Die französische Großbank BNP Paribas will für die Übernahme des zweitgrößten deutschen Online-Brokers Consors Discount-Broker AG insgesamt 485 Millionen Euro zahlen. Anschließend wird Consors mit der BNP-Internet-Tochter Cortal zusammengelegt. Unter dem neuen Namen Cortal-Consors entsteht damit der größte Online-Broker Europas mit 1,2 Millionen Kunden.

Die Übernahme selbst war bereits am Montagabend bekannt geworden, die finanziellen Details enthüllten Schmidt-Bank-Chef Paul Wieandt und der für das Privatkundengeschäft verantwortliche BNP-Vorstand Jean Clamon aber erst einen Tag später. Die Franzosen zahlen der Schmidt-Bank für ihren Consors-Anteil von 66 Prozent jetzt 287 Millionen Euro in bar. Pro Aktie sind dies 9,08 Euro. Den freien Aktionären der im Nemax-50 geführten Consors will BNP etwa 12,4 Euro pro Aktie bieten. Dieser Preis lehnt sich am Durchschnittskurs der letzten drei Monate an, der nach dem neuen Übernahmegesetz das Mindestgebot darstellt. Das entsprechende öffentliche Übernahmeangebot soll innerhalb von vier Wochen unterbreitet werden.

Nach Ansicht vieler Analysten zahlt BNP, die bei der Transaktion von BNP Paribas Corporate Finance und Schroder Salomon Smith Barney beraten wurde, einen recht günstigen Preis für den Einstieg in den deutschen Markt. Johannes Thormann von WestLB Panmure spricht sogar von einem "Schnäppchen". Allerdings kann er sich vorstellen, dass BNP das Angebot für die freien Aktionäre noch einmal erhöht, falls die Aktienmärkte wieder anziehen. Dagegen hält Volker von Krüchten von der BHF-Bank den Preis für angemessen. "Mehr war angesichts des Branchenumfelds nicht drin."

Zur Sanierung der Schmidt-Bank trägt der Verkauf offenbar aber nicht wesentlich bei. Wieandt räumte ein, dass zwar ein Buchgewinn entstehe, der aber angesichts der immensen Verluste der Bank kaum ins Gewicht falle. Das Consors-Paket stand seit Ende letzten Jahres zum Verkauf, als die Schieflage der Schmidt-Bank bekannt wurde. Unter den verschiedenen Interessenten sei BNP Paribas mit Blick auf den Erhalt von Consors erste Wahl gewesen, sagte Wieandt. Der Führungsspitze von Cortal-Consors soll auch der bisherige Consors-Chef Karl Matthäus Schmidt angehören.

pot, HB

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