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Wirtschaft: Börse: Dramatische Kurseinbrüche

An den internationalen Aktienmärkten ist es am Montag zu zum Teil dramatischen Kursrückgängen gekommen. In Tokio nimmt die Talfahrt der asiatischen Leitbörse offenbar kein Ende.

An den internationalen Aktienmärkten ist es am Montag zu zum Teil dramatischen Kursrückgängen gekommen. In Tokio nimmt die Talfahrt der asiatischen Leitbörse offenbar kein Ende. Im Sog der erneut schwer gebeutelten Technologieaktien brach der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte am Montag am fünften Handelstag in Folge ein, um mehr als 300 Punkte oder annähernd drei Prozent auf 10 409,68 Zähler. Erstmals seit September 1984 schloss das Kursbarometer unter 10 500 Punkten. Damit ist die Angstmarke von 10 000 Punkten in nicht mehr weiter Ferne. Der breit angelegte Topix stürzte um weitere 32 Punkte oder 2,9 Prozent auf 1071,73 Punkte ab. Die Investoren befürchteten, dass noch mehr Technologieunternehmen ihre Ertragsprognosen nach unten korrigieren könnten, sagte ein Analyst.

An den deutschen Börsen eröffneten die Notierungen zwar freundlich, doch war dies nur von kurzer Dauer. Der deutsche Aktienindex Dax unterschritt im Handelsverlauf mit 5062 Punkten sein bisheriges Jahrestief. Am Neuen Markt fiel der Nemax 50 zum zweiten Mal binnen weniger Tage unter die Marke von 1000 Punkten. Unter anderem fehlten Käufer wegen des Feiertags in den USA ("Labor Day"), sagten Händler. Die Umsätze seien deshalb gering gewesen. Die US-Börsen blieben am Montag geschlossen.

Erst am Nachmittag kam es dann in Deutschland zu einer leichten Kurserholung und gegen 17 Uhr notierte der Dax bei 5115 Punkten, ein Minus von rund 1,4 Prozent. Der Nemax 50 verlor bis zu diesem Zeitpunkt 3,3 Prozent auf 994 Punkte. Damit büßte das Barometer im Vergleich zu seinem Höchststand im vergangenen Frühjahr rund 90 Prozent ein. Händler begründeten die Kursverluste am Wachstumssegment mit der nach wie vor schlechten Stimmung der Anleger und einer anhaltenden Zurückhaltung vor allem bei institutionellen Investoren. "Es sind die einstigen Lieblinge des Neuen Marktes, die jetzt massiv unter Druck geraten", sagte ein Händler mit Blick auf massive Verluste bei einzelnen Werten.

Die Börse in Hongkong verlor 1,7 Prozent auf 10 902,64 Zähler. Die Märkte in Paris und London tendierten ebenfalls schwächer. Der CAC 40 in Paris verlor zum Nachmittag 1,8 Prozent auf 4601 Punkte. In London gab der FTSE 100 bis Nachmittag um ein Prozent auf 5292 Punkte nach. Der Euro-Stoxx 50 fiel um 1,9 Prozent auf 3672 Zähler.

Um insbesondere die japanischen Märkte zu stabilisieren, wollen die USA und Japan in der kommenden Woche über eine Intervention auf den Devisenmärkten beraten. Wie ein hoher japanischer Regierungsbeamter am Montag sagte, sollen die Finanzminister beider Länder am 12. September in Tokio die Währungspolitik der USA sowie ein mögliches Eingreifen am Markt besprechen. Shiokawa hatte zuletzt stabilere Wechselkurse zwischen Dollar und Yen eingefordert.

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