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BÖRSE IM FEBRAUR Einige Gewinner, viele Verlierer: Zwischen Hoffen und Banken

Die Zeiten haben sich etwas beruhigt. Selbst die Finanzwerte haben ihren Fall gestoppt

Berlin – Der Februar war ein durchwachsener Börsenmonat. Und das ist in diesen Zeiten schon eher eine gute Nachricht. Rund 1,5 Prozent hat der deutsche Leitindex Dax verloren – nicht viel, im Vergleich zu den 14 Prozent, um die er im Januar nach unten gerauscht war. In den vergangenen Wochen konnten einige große Konzerne mit guten Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2007 glänzen, und selbst die deutschen Großbanken hat die Finanzkrise bisher nicht so hart getroffen wie von manchem befürchtet. Lediglich die konjunkturelle Entwicklung in den USA sorgt immer wieder für schlechte Stimmung und lässt auch die deutschen Kurse weiter stark schwanken. Das wird sich auch in den kommenden Wochen nicht ändern, erwarten Experten.

Von den 30 Dax-Werten konnten im Februar immerhin elf ein Plus verbuchen. Ganz vorne lag die Aktie von Thyssen-Krupp, die rund 17 Prozent zulegte. Sie profitierte vor allem von steigenden Stahlpreisen und Kaufempfehlungen großer Bankhäuser. Auf Platz zwei lag die Postbank-Aktie, die sich um 15 Prozent verteuerte. Die Tochter der Deutschen Post gilt schon lange als Verkaufskandidat. Nun haben sich die möglichen Bewerber in Stellung gebracht. Sowohl Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann als auch Klaus-Peter Müller von der Commerzbank verkündeten lautstark ihr Interesse. Der unverhoffte Abgang von Ex-Post-Chef Zumwinkel fachte die Verkaufsfantasie bei den Anlegern zudem zusätzlich an.

Auf der Verliererseite standen insgesamt 19 Aktien. Die meisten von ihnen kamen jedoch vergleichsweise glimpflich davon. 13 Werte verbuchten Verluste bis fünf Prozent, nur sechs lagen drüber. Bis auf eine Ausnahme scheinen die Bankaktien ihren dramatischen Absturz gebremst zu haben. Deutsche Bank, Commerzbank und Allianz verbuchten jeweils nur ein Mini-Minus. Lediglich die Aktie des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate rutschte erneut deutlich ab: Mit einem Verlust von 8,8 Prozent gehörte sie zu den drei größten Verlierern des Monats. Schlechter waren nur noch die Deutsche Börse und Infineon. Der Münchner Technologiekonzern hat im vergangenen Jahr 368 Millionen Euro Verlust gemacht. Vor allem die defizitäre Speicherchiptochter Qimonda belastet. Die Infineon-Aktie hat im Februar 22 Prozent an Wert verloren. Seit Mitte 2007 sind es schon fast 60 Prozent.

Stefan Kaiser

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