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Wirtschaft: Börse setzt auf US-Wirtschaft und sinkende Zinsen

Konjunkturdaten geben Aufschluss über die Entwicklung in den USA – Lockerung der Euro-Geldpolitik so gut wie sicher

Düsseldorf (rp/HB). Nach zuletzt positiven Nachrichten über die Lage der amerikanischen Wirtschaft erhoffen sich die Finanzmärkte in der kommenden Woche weiteren Aufschluss über die Entwicklung der USKonjunktur. Erste Hinweise gibt der an diesem Montag veröffentlichte landesweite Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager für Mai des ISM (Institute for Supply Management). Der Mai ist deshalb besonders interessant, weil er der erste volle Monat ohne direkte Einflüsse aus dem Irak-Krieg ist. Im Durchschnitt wird ein Anstieg des Gesamtindex auf 48,6 erwartet. Dies ergab eine Reuters-Befragung unter 22 Volkswirten. Im April war das Barometer von 46,2 auf 45,4 gesunken.

In den Mittelpunkt des Anlegerinteresses rückt in dieser Woche zudem die bevorstehende Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Sollte die EZB am Donnerstag eine kräftige Zinssenkung (50 Basispunkte) scheuen, könne dies den Deutschen Aktienindex (Dax) belasten, hieß es am Markt. Die Börsianer erhofften sich eine kräftige Zinssenkung, die die lahmende Konjunktur in Euroland ankurbeln könnte. Insgesamt 54 der 57 von Reuters befragten Volkswirte rechnen mit einer Zinssenkung. 35 Analysten erwarten, dass die EZB den Leitzins von 2,50 Prozent um 50 Basispunkte senken wird, 18 tippen auf eine Senkung um 25 Basispunkte.

Charttechnisch sieht es nach Einschätzung des Staud-Researchs am deutschen Aktienmarkt recht positiv aus, auch wenn einige Indikatoren kurzfristig zur Vorsicht mahnten. „Der Dax ist und bleibt auf gutem Weg, seine zu Monatsbeginn begonnene Konsolidierungspause zu beenden“, schreiben die Experten. Neue Hochs dürften nicht mehr lange auf sich warten lassen. Für den Euro-Stoxx-50 legt das Staud-Research ein mittelfristiges Ziel von 2700 (Freitag: 2330) Punkten. Mit der Rückkehr des Index über die Widerstandszone von 2260 bis 2280 Zählern und dem Bruch des kurzfristigen Konsolidierungstrends seien die Voraussetzungen für „ein Fortsetzen des überlagernden Aufwärtstrends“ erfüllt. Entscheidene Unterstützungen lägen bei 2130/2120 Punkten.

Vor dem Wochenende waren in New York wie in Deutschland Finanzwerte besonders gefragt. Marktteilnehmer wiesen darauf hin, dass die Geldinstitute von Aufwärtsbewegungen an den Märkten in der Regel überdurchschnittlich profitierten, da Banken und Versicherer selbst Aktien in ihren Beständen halten. Gefragt waren weltweit auch Technologiewerte, insbesondere die Aktien von Halbleiterherstellern wie Infineon oder Intel. Die Investmentbank Goldman Sachs hatte sich in einer Kurzstudie positiv zu den Aussichten für DRAM-Speicherprodukte geäußert.

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