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BÖRSEN Ausblick: Noch keine Weihnachtspause

Schwindelig kann es einem derzeit beim Betrachten der Börsenkurse werden. In der vergangenen Woche schlug der Dax mal stark nach oben, mal deutlich nach unten aus.

Schwindelig kann es einem derzeit beim Betrachten der Börsenkurse werden. In der vergangenen Woche schlug der Dax mal stark nach oben, mal deutlich nach unten aus. Am Ende blieb ein wenig dramatisches Wochenminus von einem halben Prozent.

So könnte es auch in der kommenden Woche weitergehen, meinen die Experten. „Eine Jahresendrallye ist kaum zu erwarten“, sagt Stratege Dennis Nacken von Allianz Global Investors. „Wir erwarten vielmehr eine volatile Woche.“

Mit vorweihnachtlicher Ruhe ist jedenfalls nicht zu rechnen. In den USA legen einige Banken ihre Geschäftszahlen vor, darunter die Investmentbank Goldman Sachs am Dienstag. Angeblich soll sie der Krise getrotzt und einen satten Gewinn eingefahren haben. Wenn dies stimmt, könnte die Furcht vor weiteren Folgen der US-Hypothekenkrise erst einmal gedämpft werden.

Mit Spannung warten die Investoren auch auf Signale für die weitere Entwicklung der US-Konjunktur. Am Dienstag werden Daten über die Baubeginne in den USA erwartet, die Aufschluss über das Ausmaß der Immobilienkrise geben könnten.

In Deutschland stehen der Ifo-Geschäftsklimaindex und das Konsum-Barometer der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Zentrum der Aufmerksamkeit. Fallen diese Indikatoren deutlich schwächer aus als im Vormonat, dürfte das die Aktienmärkte unter Druck setzen.

Mittelfristig droht den Märkten die Zinssenkungsfantasie abhandenzukommen. Am Freitag hatten überraschend hohe Inflationsraten die US-Börsen bereits auf Talfahrt geschickt. Die amerikanische Notenbank Fed hatte zwar zuletzt angekündigt, die Zinsen, wenn nötig, weiter zu senken. Angesichts einer Teuerungsrate von 4,3 Prozent im November könnte ihr dafür allerdings bald der Spielraum fehlen. In der Eurozone, wo die Preise ebenfalls stark gestiegen sind, spricht derzeit ohnehin niemand über Zinssenkungen. Im Gegenteil: Die hohen Inflationsraten könnten die Zentralbanker sogar zu Zinserhöhungen anspornen. Das würde die Aktienmärkte nachhaltig belasten.

Stefan Kaiser

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