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Wirtschaft: Börsenausblick: Das Schlimmste ist noch nicht vorbei

Die vorige Woche angelaufene Gewinnwarnungssaison lässt nichts Gutes ahnen. Im Technologiesektor enttäuschte JDS Uniphase mit einer Umsatzwarnung und der Konkurrent Nortel Networks schob eine Gewinnwarnung hinterher.

Die vorige Woche angelaufene Gewinnwarnungssaison lässt nichts Gutes ahnen. Im Technologiesektor enttäuschte JDS Uniphase mit einer Umsatzwarnung und der Konkurrent Nortel Networks schob eine Gewinnwarnung hinterher. Diese Woche stehen Prognosen unter anderem von Oracle und Solectron sowie den Investmentbanken Goldman Sachs, Lehman Brothers und Bear Stearns an. Alle fünf werden nach Analystenerwartungen ihre Planzahlen verfehlen. Die Erholung der Technologieinvestitionen in der Telekomindustrie dürfte vorerst ein frommer Wunsch bleiben. Branchenexperten erwarten, dass die Schwäche des Sektors auch im Jahr 2002 anhalten wird. "Es rollt eine zweite Welle von Enttäuschungen im Technologiesektor auf uns zu", sagte der Marktstratege Byron Wien von der Investmentbank Morgan Stanley Dean Witter. "Man hatte gehofft, dass das Schlimmste vorrüber ist".

Der düstere Ausblick ließ vergangene Woche den Nasdaq-Index um 186,67 Punkte oder 8,43 Prozent auf 2028,43 Zähler fallen. Der Dow-Jones-Index für 30 "Blue Chips" verlor 353,36 Punkte oder 3,22 Prozent auf 10623,64 Zähler. Pominentester Absteiger bei den Standardwerten war Honeywell. General Electric (GE) und den europäschen Kartellwächtern ist es nicht gelungen, ihre Differenzen über die Honeywell-Übernahme durch GE auszuräumen. Es wäre das erste Mal, dass eine in den USA bereits genehmigte Übernahme zweier amerikanischer Unternehmen in Europa zu Fall kommt. Die Aktien von Honeywell fielen 7,80 Dollar auf 38,70 Dollar und sind jetzt 13 Dollar weniger wert als die GE-Offerte. GE legten 0,67 Punkt auf 48,14 zu.

Die Papiere von Philip Morris (PM) gaben vergangene Woche fast zwei auf 46,32 Dollar nach. Offensichtlich hatte der Markt vom Börsengang der PM-Tochter Kraft Foods am vergangenen Dienstag mehr erwartet. Die Spanne für den Zuteilungskurs war in letzter Minute von 27 bis 30 auf 30 bis 31 Dollar angehoben worden. Kraft schlossen am Freitag bei 30,60 Dollar.

Entsetzt reagierte die Börse auf die Ankündigung Nortels, das Unternehmen werden im zweiten Quartal eine Verlust von 19,2 Milliarden Dollar verbuchen. Die Aktie des frühere Börsenstars, der marktführend auf dem Gebiet optischer Netzwerke ist, fiel vorige Woche um 2,67 auf 9,86 Dollar. Im September hatte Nortel noch bei 89 Dollar notiert. Nortels Börsenwert ist damit um 250 Milliarden Dollar auf 32 Milliarden Dollar geschrumpft.

pf

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