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Wirtschaft: Börsianer erklären kurze Kursrallye für beendet Erst mittelfristig erwarten Experten

weiteren Anstieg der Aktien

Frankfurt (Main)/New York (pf/mm/noh/HB). Die negativen Konjunkturmeldungen scheinen kein Ende zu nehmen. Doch die Aktienmärkte lassen sich von den Hiobsbotschaften zur Wirtschaftsentwicklung bislang nur begrenzt beeindrucken. Ein Grund dafür: In der laufenden Berichtssaison für das erste Quartal haben nur wenige Unternehmen die Gewinnprognosen deutlich verfehlt. Viele haben die Erwartungen sogar übertroffen. Auch in den USA lagen die meisten Unternehmen, die jetzt ihre Quartalszahlen veröffentlichten, über den Erwartungen. Zudem beflügelte ein optimistischer Ausblick des Chipproduzenten Intel die Anlegerfantasie an der Wall Street.

Analysten gehen davon aus, dass das Spannungsverhältnis von Konjunktur und Unternehmensgewinnen die Märkte auch in dieser Woche dominieren wird. Darüber hinaus werden die Investoren den Kursanstieg des Euros genau verfolgen. „Wir nähern uns langsam einem Niveau, wo es kritisch wird“, meinen die Analysten der SEB. Ein starker Euro verteuert die Ausfuhren in Länder außerhalb der EuroZone und belastet dadurch vor allem die stark exportabhängige deutsche Wirtschaft. Für US-Unternehmen ist die Entwicklung dagegen positiv. Ihr Export wird erleichtert – und ihre Gewinne in Dollar steigen, wenn sie im Euro-Raum erzielt werden.

Deshalb rechnen die Analysten der Commerzbank mit einer Konsolidierung am deutschen Aktienmarkt. Der Dax schloss am Freitag bei 2957 Punkten. „Ein Rückgang des Dax bis auf etwa 2 800 Punkte wäre nicht nur unbedenklich, sondern sogar gesund, um eine Überhitzung zu vermeiden“, heißt es bei der Commerzbank. Auch die Experten der DZ-Bank gehen in den kommenden drei bis vier Wochen für den deutschen und den europäischen Markt von „weiteren Gewinnmitnahmen und Kursrückgängen“ aus. Mittelfristig zeigen sich die DZ-Analysten optimistischer. Sie erwarten für das zweite und dritte Quartal – dank Kosteneinsparungen – bessere Unternehmensergebnisse. Deshalb könnten die Kurse in den nächsten sechs Monaten um zehn bis 15 Prozent steigen.

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