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Wirtschaft: Briten und Spanier legen Hilfspakete auf

Bankaktien brechen erneut drastisch ein

London - Angesichts der dramatischen Entwicklung der internationalen Finanzmarktkrise hat der britische Finanzminister Alistair Darling ein Rettungspaket für die Banken des Landes angekündigt. Er werde vor Börseneröffnung am Mittwoch Einzelheiten mitteilen, sagte Darling am Dienstagabend nach einem Krisentreffen in der Downing Street mit Premierminister Gordon Brown, dem Notenbankchef Mervyn King und dem Vorsitzenden der Finanzaufsichtsbehörde, Adair Turner. Es gehe darum, „das Bankensystem langfristig auf eine gesunde Grundlage zu stellen“, sagte Darling der britischen BBC.

Nach BBC-Informationen soll zunächst eine sofortige Finanzspritze in Höhe von etwa 50 Milliarden Pfund (64,2 Milliarden Euro) zur Stabilisierung des Bankensystems beitragen. Außerdem sollen die größten Banken des Landes Zugriff auf einen Beistandsfonds haben, um den normalen Ablauf ihrer Tagesgeschäfte zu sichern. Die britische Regierung war in den letzten Tagen immer mehr unter Druck geraten nachdem die Aktien britischer Großbanken stark an Wert eingebüßt hatten. Am Dienstag brach die Aktie der Royal Bank of Scotland (RBS) um 38,5 Prozent ein. Die Papiere des Immobilienfinanzierers HBOS verloren sogar 41,7 Prozent.

Auch Spanien will seinen Banken mit Milliardensummen helfen. Dies kündigte Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero am Dienstag in Madrid an. Ein staatlicher Fonds soll den Instituten neue Finanzmittel zuführen. Der Fonds solle 30 Milliarden Euro umfassen und auf 50 Milliarden Euro aufgestockt werden können. Die Mittel sollten dazu verwendet werden, den Banken Vermögenswerte abzukaufen, damit die Geldinstitute die Unternehmen und Bürger wieder mit Krediten versorgen könnten. Zapatero betonte, es sollten keine faulen Darlehen übernommen werden.

Der spanische Regierungschef kündigte zudem an, die staatliche Garantiesumme für Sparguthaben auf bis zu 100 000 Euro aufzustocken.dpa

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