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Wirtschaft: British Airways will zusätzlich 5800 Stellen streichen

Angesichts der weiterhin flauen Nachfrage nach Flugreisen und zunehmender Konkurrenz verschärft die britische Fluggesellschaft British Airways (BA) ihren Sparkurs. Am Mittwoch wurde ein zusätzlicher drastischer Stellenabbau und niedrigere Preisen für Kurzstreckenflüge angekündigt.

Angesichts der weiterhin flauen Nachfrage nach Flugreisen und zunehmender Konkurrenz verschärft die britische Fluggesellschaft British Airways (BA) ihren Sparkurs. Am Mittwoch wurde ein zusätzlicher drastischer Stellenabbau und niedrigere Preisen für Kurzstreckenflüge angekündigt. In Folge der Terroranschläge in den USA und der anhaltenden Konjunkturflaute verlieren die Briten zurzeit täglich rund zwei Millionen Pfund. Das entspricht knapp 3,3 Millionen Euro. BA will sich darum von weiteren 5800 Mitarbeitern trennen. Die Arbeitsplätze sollen innerhalb von zwei Jahren sozialverträglich abgebaut werden.

Damit hat BA innerhalb eines halben Jahres den Abbau von insgesamt 13 000 Stellen bekanntgegeben. Das entspricht fast einem Viertel der Belegschaft. Außerdem wollen die Briten ihre Flugzeug-Flotte von 354 Maschinen bis Mitte des kommenden Jahres auf 305 verkleinern. Zehn Routen sollen aufgegeben weren. Welche das sind, wollte BA-Chef Rod Eddington noch nicht sagen. An der Börse gerieten die BA-Aktien unter Druck. Die Papiere verloren zeitweise zwei Prozent.

Nach dem Vorbild der Billig-Konkurrenten will BA von Juni an auch die Preise für europäische Kurzstreckenflüge senken. Die niedrigsten Preise winken denjenigen, die - wie bei Ryanair oder Easyjet - über das Internet buchen. "Wir werden aber weder eine Billigfluggesellschaft werden, noch eine gründen", sagte Eddington. Erst im vergangenen Jahr hatten die Briten ihre eigene Billig-Airline Go verkauft. Alles in allem will BA durch die "einschneidende Restrukturierung" jährlich 650 Millionen Pfund einsparen. Das enstpricht einer Milliarde Euro.

Die Gewerkschaft der Airline-Mitarbeiter zeigte sich schockiert, kündigte trotzdem konstruktive Verhandlungen über den Stellenabbau an. Das gemeinsame Ziel sei es, BA als eine der bedeutendsten internationalen Fluggesellschaften zu erhalten. Fest steht: Die Briten werden in diesem Jahr den größten Verlust seit der Privatisierung vor 15 Jahren ausweisen.

Lufthansa bestätigt neue Sparpläne

Unterdessen bestätigte Lufthansa am Mittwoch die am Dienstag bekannt gewordenen Pläne für weitere Sparmaßnahmen. Wie berichtet, will die Fluggesellschaft zur Kostensenkung den Bordservice auf Langstreckenflügen neu organisieren und probeweise auf einen Flugbegleiter in der Economy Class verzichten. Es werde aber kein Flugbegleiter entlassen, stellte eine Lufthansa-Sprecherin am Mittwoch klar. Eingespart werden sollten bis zu 40 Millionen Euro. Die Gewerkschaft Verdi, die die 12 000 Flugbegleiter vertritt, erinnerte an den vereinbarten Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2002. Zusätzlich könnten Streiks bei der Tochter City-Line die Geschäftsentwicklung von Lufthansa beeinträchtigen. Die Pilotenvereinigung Cockpit erinnerte am Mittwoch daran, dass es noch immer keine Einigung mit der City-Line-Geschäftsführung gebe. Ein Arbeitskampf der Piloten sei schon in der kommenden Woche denkbar. Die im Januar begonnene Urabstimmung ende am Freitag um 12 Uhr.

mth, mo, tor, HB

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