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Wirtschaft: Brüssel wird Ryanair nicht bremsen

Von Maren Peters Die EUKommission hat entschieden, dass der Billigflieger Ryanair rund vier Millionen an staatlichen Subventionen zurückzahlen muss. Ryanair-Chef Michael O’Leary hat wahrscheinlich Recht, wenn er das als „Katastrophe“ bezeichnet.

Von Maren Peters

Die EUKommission hat entschieden, dass der Billigflieger Ryanair rund vier Millionen an staatlichen Subventionen zurückzahlen muss. Ryanair-Chef Michael O’Leary hat wahrscheinlich Recht, wenn er das als „Katastrophe“ bezeichnet. Nicht, weil die Rückzahlung Ryanair in den Ruin treiben würde. Das wird sie sicherlich nicht. Schlimmer ist, dass die Brüsseler Entscheidung das Ryanair-Geschäftsmodell in Frage stellt.

Das irische Unternehmen ist auch deshalb Marktführer in Europa geworden, weil es besonders erfolgreich die Kosten gedrückt hat. Das hat Ryanair unter anderem dadurch erreicht, dass es Betreibern kleiner Regionalflughäfen aggressiver als die Konkurrenz seine Preise diktiert hat und darum besonders günstige Ticketpreise anbieten konnte. Damit könnte nach der Entscheidung der EU-Kommission Schluss sein. Zur Recht. Denn es ist nicht einzusehen, dass der Staat für die Preispolitik von Billigfliegern aufkommen soll.

Die Passagiere müssen sich trotzdem keine Sorgen machen. Es ist unwahrscheinlich, dass Ryanair jetzt die Ticketpreise anhebt. Das kann sich das Unternehmen gar nicht leisten, so paradox das klingt. Der Wettbewerb in der Billigfliegerbranche ist extrem, und er wird – wie im Lebensmitteldiscount – allein über den Preis ausgetragen. Noch sind viele Unternehmen am Markt. Zu viele, meinen Branchenexperten. Wer die nächsten Jahre überleben will, dem bleibt nichts anderes übrig, als die Preise niedrig zu halten – und zu hoffen, dass die Konkurrenz irgendwann nicht mehr mithalten kann. Darum wird Ryanair wohl eher die Ticktes noch billiger machen – und die Kosten woanders drücken.

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