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Wirtschaft: Bürgschaftsbank sieht keine Kreditklemme BerlinerHandwerk: Finanzierung von Gründern ist gefährdet

(dr). Die Klagen der mittelständischen Wirtschaft darüber, dass ihnen die Banken den Kredithahn zudrehen, kann die BBB Bürgschaftsbank zu BerlinBrandenburg nicht teilen.

(dr). Die Klagen der mittelständischen Wirtschaft darüber, dass ihnen die Banken den Kredithahn zudrehen, kann die BBB Bürgschaftsbank zu BerlinBrandenburg nicht teilen. „Existenzgründer, aber auch kleinere Unternehmen, haben in Berlin keine Schwierigkeiten, eine Hausbank zu finden und auch einen Kredit zu bekommen“, sagt Waltraut Wolf, die Geschäftsführerin der BBB, im Gespräch mit dem Tagesspiegel. „Es herrscht Bankenwettbewerb in der Stadt und die Institute verhalten sich anders als in anderen Bundesländern, wie beispielsweise Sachsen“, sagt sie. Allerdings räumt Wolf ein, dass es vor allem die Sparkasse und die Berliner Volksbank sind, mit denen die Bürgschaftsbank zusammenarbeitet. Erst danach folgen Deutsche und Dresdner Bank, Commerzbank und Hypo-Vereinsbank.

Bei der Handwerkskammer Berlin sieht man die Situation dagegen nicht ganz so rosig. „Uns sind schon Klagen von Handwerksbetrieben, insbesondere Existenzgründern darüber bekannt, dass sie kein Geld von der Bank bekommen“, sagt eine Sprecherin. Die IHK hat eine Gesprächsreihe zum Thema Kreditvergabe eingerichtet. Am 29. März findet eine Veranstaltung für den Handel statt.

Die Bürgschaftsbank bürgt mit bis zu 80 Prozent für Kredite der Banken an Existenzgründer und mittelständische Unternehmen. Die Bürgschaft (siehe Lexikon auf dieser Seite) dient als Ersatz für Eigenkapital. Die Höhe des einzelnen Kredits darf eine Million Euro nicht überschreiten. „Unsere Kundschaft hat selten mehr als 200 Mitarbeiter“, sagt Wolff. Das Unternehmen zahlt eine Bearbeitungsgebühr von 1,5 Prozent des Kreditbetrags sowie Provisionen. Beantragt wird die Bürgschaft in aller Regel von der Hausbank. Insgesamt betreuen bei der BBB 25 Mitarbeiter einen Bestand von derzeit rund 2000 Engagements. Im vergangenen Jahr erreichten die BBB 300 bis 400 Anfragen, 144 (Vorjahr 248) wurden genehmigt. „Entscheidend ist immer der Einzelfall“, sagt Wolf, „wir schließen keine Branche aus“.

Das Volumen der Bürgschaften und Beteiligungen belief sich im vergangenen Jahr auf 21,4 Millionen Euro. Damit wurden Kredite in Höhe von 28,9 Millionen Euro abgesichert. 2002 waren es noch 38,5 Millionen Euro, mit denen Kredite in Höhe von 48,9 Millionen Euro abgesichert wurden. Die Beteiligungen erreichten allerdings nur 5,5 Millionen Euro. Wie ihre Kundschaft spürte auch die Bürgschaftsbank die schlechte wirtschaftliche Lage in der Stadt. Die Ausfälle schnellten in die Höhe. Schon 2002 summierten sie sich auf rund 10,2 Millionen Euro. „Viele Unternehmen sind inzwischen ausgezehrt, und wir müssen uns etwas einfallen lassen, wie wir den Unternehmen mehr Eigenkapital zuführen können“, sagt Wolf.

Gesellschafter der BBB Bürgschaftsbank sind unter anderem die Berliner Volksbank mit rund 32 Prozent und die Landesbank (zu der die Sparkasse gehört) mit fast 16 Prozent. Die vier deutschen Großbanken bringen es zusammen auf mehr als 20 Prozent. Die Berliner Handwerkskammer hält fast sechs Prozent, die IHK knapp ein Prozent.

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