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Bundesbank-Bericht: Deutsche Wirtschaft stagniert

Die Weltwirtschaft schwächelt und die Finanzkrise tobt: Auch die deutsche Wirtschaftsleistung leidet unter den schlechten Umständen. Nach Einschätzung der Bundesbank ist sie im dritten Quartal erlahmt.

Angesichts des geringeren weltweiten Wachstums und der hohen Verunsicherung durch die verschärfte Finanzmarktkrise dürfte die Wirtschaftsleistung "auf der Stelle getreten sein", hieß es in dem am Montag in Frankfurt veröffentlichten Monatsbericht der Notenbank. Die dämpfenden Einflüsse des Außenhandels hätten sich zuletzt spürbar verstärkt. Zugleich habe sich der Teuerungsschub vom Frühjahr auf die Binnennachfrage ausgewirkt.

Allerdings dürften die jüngsten Preisrückgänge auf dem Ölmarkt und der fortgesetzte Beschäftigungszuwachs nach Einschätzung der Bundesbank-Experten den privaten Konsum als wichtige Stütze der Konjunktur zuletzt stabilisiert haben. Darüber hinaus habe in den Sommermonaten die Investitionstätigkeit der Unternehmen zugelegt.

Im zweiten Quartal war die deutsche Wirtschaft erstmals seit knapp vier Jahren wieder geschrumpft: Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im Vergleich zum Vorquartal um 0,5 Prozent. Im ersten Quartal 2008 war die Wirtschaft noch kräftig um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gewachsen. Die Zahlen für das dritte Quartal will das Statistische Bundesamt am 13. November veröffentlichen.

BDI: Wachstum wird spürbar zurückgehen

Die deutsche Industrie rechnet angesichts der Finanzmarktkrise mit einer deutlichen Konjunkturabschwächung im nächsten Jahr. "Das Wachstum wird spürbar zurückgehen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Werner Schnappauf, am Montag. Genauer lasse sich dies derzeit nicht sicher prognostizieren. Für dieses Jahr erwartet der BDI bis zu 1,7 Prozent Wachstum.

Die Weltwirtschaft werde nun in den Sog der Finanzkrise gezogen, was für Deutschland als Exportnation Folgen habe, sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Schnappauf. Deutsche Firmen hätten sich allerdings starke Positionen auf den Märkten erarbeitet. Statt kurzfristiger Konjunkturprogramme seien langfristige Wachstumsimpulse nötig, etwa Geld für Verkehrsvorhaben. (imo/dpa)

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