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Wirtschaft: Bundesliga-Vereine wirtschaften seriöser als andere Klubs Deutsche zahlen Spielern weniger Geld und machen weniger Schulden

Berlin (chh). Die Klubs der FußballBundesliga haben in der Saison 2001/2002 erstmals mehr als eine Milliarde Euro Umsatz gemacht.

Berlin (chh). Die Klubs der FußballBundesliga haben in der Saison 2001/2002 erstmals mehr als eine Milliarde Euro Umsatz gemacht. Das geht aus einer Studie der Firma Deloitte & Touche hervor. Im europäischen Vergleich liegt die englische Premier League vorn. Rund 1,7 Milliarden Pfund nahmen die englischen Klubs in der Saison 2001/2002 ein, dahinter folgen die italienische Serie A mit 1,1 Milliarden Euro vor der Bundesliga.

Die Studie beweist auch, dass in der Bundesliga am verantwortungsvollsten gewirtschaftet wird. In der Regel geben deutsche Vereine demnach rund 50 Prozent des Umsatzes für Spielergehälter aus. Der europäische Durchschnitt liege bei 67 Prozent. „Das bestätigt nur, was wir schon immer gesagt haben“, sagte Dieter Hoeneß, der Manager des Bundesligisten Hertha BSC, dieser Zeitung. Die Bundesliga habe zwar auch wirtschaftliche Probleme, stehe aber auf gesunden Füßen.

Anders sieht es in Südeuropa aus: Dort zahlen die Klubs horrende Gehälter für ihre Stars. So haben Italiens Vereine mindestens dreimal so hohe Schulden wie die deutschen Profiklubs, die mit rund 600 Millionen Euro in der Kreide stehen. Allein in der Saison 2001/2002 erwirtschafteten die 18 Serie-A- Vereine Verluste von 404 Millionen Euro.

Diese Summe erreichen in Spanien Real Madrid und der FC Barcelona im Alleingang. Barcelona hat gerade mitgeteilt, dass sich sein Schuldenstand auf 164 Millionen Euro beläuft. Das hielt den Klub nicht davon ab, für den Brasilianer Ronaldinho 30 Millionen Euro auf den Tisch zu legen, quasi als Antwort auf Madrids 35-Millionen-Einkauf David Beckham. „Man kann sich nicht richtig vorstellen, wie das funktionieren soll“, sagt Hoeneß. „Mal sehen, wie lange das noch so weitergeht. Bei unserem ausgeklügelten Kontrollsystem würden diese Vereine gar nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen.“

Den Hinweis der Studie, englische Klubs würden ihre Stadien optimal nutzen und deshalb höhere Erlöse erzielen, hält Herthas Manager für „nicht ganz falsch“. Das liege an den drei- bis vierfachen Ticketpreisen, die in Deutschland „nicht möglich“ seien. „Die Bundesliga muss durch gesundes Wirtschaften ein stabiles Niveau halten“, sagte Hoeneß. „Auf lange Sicht werden uns die anderen Ligen von oben entgegenkommen.“

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