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Wirtschaft: Bus und Bahn sind gefragt wie nie

Berlin - Angesichts der hohen Benzinpreise steigen immer mehr Menschen auf Busse und Bahnen um. Im ersten Halbjahr sei die Zahl der Fahrgäste um zwei Prozent auf ein Rekordniveau gewachsen, berichtete der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) am Donnerstag in Berlin.

Berlin - Angesichts der hohen Benzinpreise steigen immer mehr Menschen auf Busse und Bahnen um. Im ersten Halbjahr sei die Zahl der Fahrgäste um zwei Prozent auf ein Rekordniveau gewachsen, berichtete der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) am Donnerstag in Berlin. Dies entspreche 90 Millionen zusätzlichen Fahrten, sagte VDV-Hauptgeschäftsführerin Claudia Langowsky. „Busse und Bahnen haben Hochkonjunktur“, erklärte sie. In den Ballungsräumen liege die Zuwachsrate sogar bei vier Prozent, vor allem wegen der Berufspendler, die nun den öffentlichen Verkehr benutzten. 28 Millionen Menschen fahren in Deutschland pro Tag mit dem Zug, der Straßenbahn, dem Bus oder der Fähre im Nahverkehr.

Allerdings machen sich die Energiepreise auch in der Verkehrsbranche bemerkbar. Um fünf bis sieben Prozent dürften die Tarife in diesem Jahr ansteigen, erwartet Langowsky. „Die Unternehmen können die Zusatzbelastungen nicht alleine tragen.“ Zudem ziehe sich der Staat aus der Finanzierung immer weiter zurück, und die Kunden erwarteten mehr Komfort und Sicherheit. Gleichwohl gingen die Defizite der Unternehmen im Trend zurück – hätten sich die Betreiber noch vor zehn Jahren in etwa zur Hälfte durch Zuschüsse finanziert, sei es mittlerweile nur noch ein Viertel, mancherorts nur ein Zehntel. Die Entwicklung sei gespalten, sagte Langowsky: Während es in den Städten einen „Ansturm“ der Kunden gebe, lasse die geringe Zahl der Fahrgäste in Regionen Mecklenburg-Vorpommerns nicht einmal eine Grundversorgung zu.

Damit Fahrten mit Bus und Bahn noch attraktiver würden, verlangte der VDV eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Nahverkehrstickets von derzeit sieben auf fünf Prozent. Im Linienverkehr könnten so die Preise um insgesamt 125 Millionen Euro sinken. Langowsky erinnerte daran, dass Busse und Bahnen im Vergleich zum Auto pro Fahrgast nur ein Drittel des Kohlendioxids ausstießen. brö

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