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Wirtschaft: BVG schließt Preiserhöhung nicht aus

Öffentliche Verkehrsmittel könnten in Berlin teurer werden, Taxifahren nicht

Berlin Die steigenden Treibstoffkosten belasten nicht nur Autofahrer, sondern möglicherweise in Zukunft auch die Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) liegen in ihrer Kalkulation für die Dieselpreise bereits jetzt knapp zwei Millionen Euro über dem Ansatz. Tariferhöhungen im nächsten Jahr sind deshalb nach Angaben von BVG-Sprecherin Petra Reetz nicht ausgeschlossen. Bisher gab es einen Konsens, die Preise im Jahr der Abgeordnetenhauswahlen nicht zu erhöhen. Daran hält der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) derzeit auch noch fest. Die steigenden Kraftstoffpreise allein seien kein Grund, die Tarife zu erhöhen, heißt es beim VBB. Der Anteil der Energiekosten an den Gesamtaufwendungen bei der BVG liege unter zehn Prozent. Das meiste Geld gibt die BVG nach wie vor fürs Personal aus.

Dagegen dürfte sich das Taxifahren in Berlin vorerst nicht verteuern. Der Taxiverband Berlin hat eine Tariferhöhung ausgeschlossen. Zwar hatte man zeitweilig diskutiert, Fahrten ab sieben Kilometer teurer zu machen, doch auch diese Idee fand im Verband keine Mehrheit. „Die Preise sind bereits so hoch, dass wir uns keine Preiserhöhung leisten können“, sagte Andor Nemenyi vom Taxiruf-Würfelfunk. Sonst laufe man Gefahr, weitere Kunden zu verlieren. Dagegen spielen in anderen Teilen Deutschlands Taxifahrer sehr wohl mit dem Gedanken, die Preise zu erhöhen. Vor allem in den Städten seien Preiserhöhungen möglich, sagte Wolfgang Saße, Vorstandsmitglied im Taxiverband Deutschland. „Das geht allerdings nicht von heute auf morgen. Sonst bleiben uns die Kunden weg.“

Mineralölfirmen halten es jedoch für möglich, dass die Benzinpreise auch bald wieder sinken könnten. Die hohe Dichte an Tankstellen in Berlin führe zu „besonders starkem Wettbewerb“, sagte Burkhard Reuss, Sprecher der Mineralölgesellschaft Total. „Der Kunde achtet auf jeden Cent, so dass die Tankstellen in Berlin gezwungen sind, die Preise nach unten zu drücken“, so Reuss.

Nicht nur das Benzin, auch das Heizöl ist auf ein Rekordniveau geklettert. Derzeit kostet der Liter in Berlin 0,66 Euro. Damit gehört die Hauptstadt hinter München, Dresden und Leipzig zu den vier teuersten Heizölregionen in Deutschland. In den vergangenen zwei Jahren hatten die Preise für Heizöl in Berlin zwischen 0,308 Euro pro Liter und 0,608 Euro pro Liter gelegen.aha/kt

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