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Chip-Hersteller: Infineon müht sich zum Gewinn

Der Halbleiterkonzern Infineon arbeitet sich in seinem neuen Kerngeschäft mit Logikchips nur mühsam in die Gewinnzone vor. Die Neuausrichtung des Unternehmens soll dennoch weiter geführt werden.

München - "Wir sind noch ein gutes Stück von unseren Zielen entfernt. Aber wir werden alles tun, um sie zu erreichen", sagte Infineon-Chef Wolfgang Ziebart auf der Hauptversammlung in München. Im laufenden Geschäftsjahr 2006/07 (30. September) rechne er ohne die Speicherchip-Tochter Qimonda operativ mit einem ausgeglichenen Ergebnis. In den kommenden Jahren soll die Ertragskraft dann deutlich steigen. Auch der Umsatz soll spürbar zulegen. Dabei setzt Infineon auch auf mögliche Zukäufe.

Im ersten Quartal hatte Infineon nur mit Hilfe der sprudelnden Qimonda-Gewinne die Verlustzone verlassen können. Ziebart bekräftigte, dass sich der Konzern dennoch von der Mehrheit an der Speicherchip-Tochter trennen wolle. "Ich bin davon überzeugt, dass Geschäfte mit eigenständigem Charakter erfolgreicher sind, wenn sie eigenständig geführt werden können." Er ließ offen, wann Infineon weitere Qimonda-Anteile verkaufen könnte. Derzeit hält der Konzern noch rund 85 Prozent an der Qimonda AG.

Im laufenden Geschäftsjahr ist Infineon unter anderem noch mit der weiteren Sanierung des Mobilfunk-Bereichs beschäftigt. Hier werde im vierten Quartal des Kalenderjahres mit dem Erreichen der Gewinnzone gerechnet, sagte Ziebart. "Das laufende Jahr ist ein Übergangsjahr, in dem wir mit voller Kraft den Mobilfunkbereich wieder an die Profitabilität heranführen wollen."

Umsatzrendite von fünf Prozent angepeilt

Nach einem ausgeglichenen Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) im laufenden Geschäftsjahr will Infineon laut Ziebart in seinem Kerngeschäft 2007/08 eine operative Umsatzrendite von fünf Prozent schaffen. Im Jahr darauf wolle man dann nah an das Ziel von 10 Prozent EBIT-Marge herankommen. Ziel sei es außerdem, jährlich den Umsatz um zehn Prozent zu steigern. Dies wolle Infineon auf zwei Wegen erreichen: "Einerseits durch Akquisitionen, andererseits durch organisches Wachstum." Allerdings werde der Konzern vorsichtig an Zukäufe herangehen. "Nur, wenn wir einen klaren Nutzen erkennen - seien das Skaleneffekte oder die Erschließung neuer Märkte oder Technologien - werden wir davon Gebrauch machen."

Zur Hauptversammlung kündigte Infineon auch den Rückzug von Finanzvorstand Peter Fischl an. Dieser werde zum 1. Mai vorzeitig mit 60 Jahren in den Ruhestand gehen. Nachfolger wird Rüdiger Andreas Günther, zuletzt Sprecher der Geschäftsführung des Landmaschinenherstellers CLAAS. (tso/dpa)

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