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Wirtschaft: Chipbranche rutscht in die Krise Wichtige Abnehmer bestellen weniger

München - Die Halbleiterindustrie bekommt die Konjunkturschwäche mit voller Wucht zu spüren. Ein Anbieter nach dem anderen rutscht in die roten Zahlen.

München - Die Halbleiterindustrie bekommt die Konjunkturschwäche mit voller Wucht zu spüren. Ein Anbieter nach dem anderen rutscht in die roten Zahlen. Selbst Branchenschwergewichte wie Texas Instruments (TI) greifen bereits zu drastischen Maßnahmen. Der weltweit zweitgrößte Hersteller von Handychips will sich von einem Teil seines Geschäfts trennen. Schon im dritten Quartal hätten die Kunden deutlich weniger bestellt, teilte TI am Montagabend in Dallas (Texas) mit. Im laufenden Quartal werde es noch schlechter aussehen.

Die gesamte Chipbranche leidet darunter, dass Unternehmen und Privatleute im Zuge der weltweiten Finanzkrise nicht mehr so viel ausgeben wie in den vergangenen Jahren. Chips werden längst nicht mehr nur in Unterhaltungselektronik oder Computer eingebaut, sondern auch in Autos, Maschinen und Flugzeuge. Deshalb spüren die Hersteller sofort, wenn der Autoabsatz zurück geht.

Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern ist Texas Instruments noch profitabel. Im dritten Quartal erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn von 563 Millionen Dollar. Das sind rund 200 Dollar weniger als 2007. TI will die Kosten in seinem schwächelnden Mobilfunk-Geschäft nun kräftig drücken und so jährlich 200 Millionen Dollar einsparen. Teile der Sparte sollen verkauft werden.

Die Flaute ist besonders schlimm für Anbieter mit eigener Fertigung. Viele der teuren Maschinen stehen nutzlos herum. NXP, die ehemalige Halbleitersparte von Philips, meldete, die Auslastung sei im Vergleich zum Vorjahr von 85 Prozent auf nur noch 68 Prozent gefallen. Das hat Folgen: Qimonda, die hoch defizitäre ehemalige Speichersparte von Infineon, gibt einen Teil des Geschäfts auf und setzt 3000 Beschäftigte vor die Tür. NXP will 4500 Stellen streichen. jojo (HB)

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