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Wirtschaft: Clement rudert zurück

Minister will Freizeit der Deutschen vorerst nicht beschneiden

Berlin (asi/brö). Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) will nun doch die Urlaubs und Feiertagsansprüche der Deutschen nicht beschneiden – zumindest nicht kurzfristig. Nachdem Clements Kritik an der Zahl arbeitsfreier Tage in Deutschland im Magazin „Stern“ auf Widerstand gestoßen war, bezeichnete der Minister seine Idee am Mittwoch als „Denkanstoß“. Er wolle die Diskussion über die Kosten von Arbeit im internationalen Vergleich anstoßen und darauf hinweisen, dass deutsche Arbeitnehmer mehr bezahlte Freizeit genössen als anderswo.

Konkrete politische Ziele wie das Streichen von Feiertagen oder die Senkung des gesetzlichen Urlaubsanspruchs habe er nicht verfolgt. Es seien aber „in der Vergangenheit alle Dinge, die ich angekündigt habe, auch umgesetzt worden“. Clement räumte ein, dass Kanzler Gerhard Schröder (SPD) seine Idee „zurückhaltend aufgenommen“ habe.

Auch Gewerkschaften und Kirchen kritisierten Clements Idee. Sie brächte keinen einzigen neuen Arbeitsplatz, sagte IG-Metall-Chef Klaus Zwickel. Karl Lehmann, Vorsitzender der Katholischen Bischofskonferenz, wandte ein, die kirchlichen Feiertage seien zu wichtig, als dass man einfach nach Kassenlage oder wirtschaftlicher Konjunktur über sie verfügen dürfe.

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