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Wirtschaft: Commerzbank hat "keine Anhaltspunkte" für Übernahme - Interesse der Großbank HSBC sei Spekulation

Die Commerzbank hat Übernahmepläne der internationalen Großbank HSBC als Spekulation zurückgewiesen. Damit reagierte das Frankfurter Kreditinstitut auf Medienberichte, die HSBC wolle das Institut kaufen.

Die Commerzbank hat Übernahmepläne der internationalen Großbank HSBC als Spekulation zurückgewiesen. Damit reagierte das Frankfurter Kreditinstitut auf Medienberichte, die HSBC wolle das Institut kaufen. Die "Welt" hatte in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet, die Hongkong and Shanghai Banking Corporation Limited (HSBC) plane eine feindliche Übernahme der Commerzbank AG. Internationale Investoren hätten an den Börsen Aktienpakete zusammengekauft, die an die britische Großbank gehen sollten. Die HSBC erklärte: "Wir können Gerüchte am Markt nicht kommentieren." Die Commerzbank betonte, sie habe derzeit "keine Anhaltspunkte" für ein Übernahmevorhaben, könne dies aber nicht grundsätzlich ausschließen. "In der heutigen Zeit kann man so etwa nie ausschließen", sagte eine Konzernsprecherin. Sie verwies darauf, dass der Aktienbesitz der Commerzbank zu 90 Prozent gestreut ist. Es sei deshalb schwer, einen eventuellen Aufkaufversuch festzustellen. Nach deutschem Recht müsse ein Investor mit mehr als fünf Prozent Aktienanteil an einem Unternehmen dies anzeigen. Das sei noch nicht geschehen. Vor Tagen erst sei die schweizerische UBS als Käufer gehandelt worden.

An der Frankfurter Börse ließen die erneuten Spekulationen den Aktienkurs der Commerzbank am Morgen um mehr als acht Prozent auf 45,30 Euro in die Höhe schnellen. Später ging der Kurs wieder leicht zurück. Dem "Welt"-Bericht zufolge soll die Übernahme noch vor der Commerzbank-Hauptversammlung am 27. Mai öffentlich eingeleitet werden.

Die HSBC mit 5000 Niederlassungen in 82 Ländern wies 1999 einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 7,98 Milliarden Dollar (14,64 Milliarden Mark) aus. Dies entsprach einem Zuwachs um 21 Prozent. Im laufenden Jahr will HSBC fast zwei Milliarden Dollar für die Verbesserung des Internet-Geschäfts ausgeben, in dem die Bank bereits mit der Tochter First Direkt aktiv ist. Mit einer Bilanzsumme von zuletzt 450 Milliarden Euro ist die HSBC die Nummer neun weltweit.

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