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Wirtschaft: Commerzbank verkauft Anteile an spanischer Bank Santander-Paket bereits verkauft Institut verdient gut

(sk/chp/HB). Die Commerzbank hat ihre 1,9prozentige Beteiligung an Spaniens größter Bank Santander Central Hispano (SCH) verkauft.

(sk/chp/HB). Die Commerzbank hat ihre 1,9prozentige Beteiligung an Spaniens größter Bank Santander Central Hispano (SCH) verkauft. Die Aktien seien im Markt platziert worden, teilte die Bank am Donnerstag mit. Der Anteil stammt aus dem Jahr 1991 und wurde 2000 aufgestockt. Über die Höhe des etwaigen Buchgewinns machte die Bank keine Angaben. Damit trennt die Commerzbank sich weiter von nicht-strategischen Anteilen.

Der SCH-Anteil lag bei 1,9 Prozent und hatte einen Marktwert von rund 800 Millionen Euro. Commerzbankchef Klaus-Peter Müller postuliert seit längerem die Politik, nicht strategische Anteilen zu veräußern. Erleichtert wurde dies durch die milliardenschwere Bilanzbereinigung im vergangenen Herbst, als alle börsennotierten Beteiligungen auf realistische Werte herunter geschrieben wurden. Die Analysten von Sal. Oppenheim schätzen den Buchgewinn aus der Transaktion auf 50 Millionen Euro. Unter anderem ist die Commerzbank noch an der italienischen Banca Intesa (3,8 Prozent) und in Deutschland an Heidelberger Druck und Linde mit jeweils zehn Prozent beteiligt. Die Commerzbank-Aktie verlor am Donnerstag 2,84 Prozent und kostete 14,35 Euro.

SCH, die größte Bank Spaniens, hat im ersten Quartal 2004 dank guter Geschäfte im europäischen Privatkundengeschäft den Nettogewinn um 21 Prozent auf 742 Millionen Euro gesteigert. Die Bank übertraf damit die Schätzungen der Analysten, die nur mit einem Plus von 15 Prozent gerechnet hatten. Carsten Werle von WestLB Equity Markets wertete die von Santander vorgelegten Zahlen als „solide“, positiv überrascht habe die Bank aber nicht. SCH-Finanzvorstand Francisco Roldán äußerte sich zufrieden. „Die Resultate sind sehr gut – das ist das, was den Markt interessiert.“

50 Millionen Euro Buchgewinn?

SCH steigerte das operative Ergebnis um zehn Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Die Aufwandsquote verbesserte sich leicht auf international gute 49 Prozent – für jeden Euro Einnahmen entstehen Kosten von 49 Cent. Erneut erwies sich das Privatkundengeschäft auf dem Heimatmarkt als Wachstumsquelle. Der Konsum hält an, vor allem in Wohnungen investieren die Spanier trotz hoher Preise unerschrocken weiter. Auch im restlichen Europa kommt Santander voran, vor allem bei Konsumentenkrediten. Der Bereich ist zwar noch klein, wächst aber stetig. 2004 hat SCH bereits zwei Konsumfinanzierer gekauft, um in Polen und Norwegen zu expandieren.

Insgesamt erwirtschaftete die Bank im Privatkundengeschäft in Europa einschließlich Spaniens, das für mehr als die Hälfte des Konzerngewinns verantwortlich ist, einen Überschuss von 508,1 Millionen Euro. In Lateinamerika, dem zweiten großen Markt, überzeugte nach Einschätzung von Analysten zwar das operative Geschäft. Allerdings trübten höhere Rückstellungen für gefährdete Kredite und Währungsverluste das Bild. Unterm Strich schrumpfte der Gewinn in der Region um 14 Prozent auf 331 Millionen Euro.

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