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Computerspiele-Messe: Leipzig wird wieder zum Daddel-Mekka

Gespickt von Premieren und größer als je zuvor öffnet am Donnerstag die Computerspiele-Messe Games Convention in Leipzig. Frische Ideen und Spiele sollen neue Kundenkreise erschließen.

Leipzig - Noch größer, bunter, spaßiger: Mit der Eröffnung von Europas größter Computerspiele-Messe Games Convention wird Leipzig am Donnerstag wieder zum Daddel-Mekka. Im fünften Veranstaltungsjahr setzt die Messe neue Rekordmarken. Nach 134.000 Besuchern im Vorjahr erwarten die Veranstalter nun 150.000. Auf einer erweiterten Fläche von 90.000 Quadratmetern präsentiert die Computer- und Videospielebranche zahlreiche Premieren. Die Games Convention ist aber nicht nur Business-Plattform, sondern vor allem eine gigantische Teststrecke für Spiele und Hardware. Dabei zielen neue Produkte und Veranstaltungen verstärkt auf die wachsende Schar von Mädchen, die die Gamer-Welt erobern.

Rund 360 Aussteller sind in diesem Jahr vertreten, das ist fast ein Drittel mehr als im Vorjahr. Damit sieht der Geschäftsführer der Leipziger Messe, Josef Rahmen, die Position der Fachmesse als führende Branchenveranstaltung in Europa bestätigt. Tatsächlich erlebt die Games Convention einen einzigartigen Boom. Sie löste 2002 den zuvor gescheiterten Versuch der Cebit-Veranstalter in Hannover ab, jeweils im Sommer als Erweiterung der jährlich im März stattfindenden weltgrößten IT-Fachmesse eine Sondershow CeBit Home für die Unterhaltungselektronik zu etablieren. Heute ist die Games Convention eines der Aushängeschilder der Leipziger Messe.

Rahmenprogramm mit "The Dome"

Am Mittwochabend wird die Messe mit einem Konzert aus Computerspiele-Soundtracks im Gewandhaus eröffnet - dann kann bis Sonntag gespielt werden. Hauptzielgruppe sind die Zehn- bis 15-Jährigen, die laut Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) die größte Nutzergruppe bilden. Das Klischee vom bleichgesichtigen, mit Augenringen gezeichneten männlichen Spielefreak hat längst ausgedient. Es gilt, neue Zielgruppen zu erschließen. Verstärkt umwirbt die Messe deshalb Mädchen. Auf weibliche Nutzer zielen neben dem Rahmenprogramm wie der Musikshow "The Dome" auch eine ganze Reihe neuer Spiele, die unter anderem um Haustiere, Prinzessinnen oder die US-Kultserie "Desperate Housewives" kreisen. Die neue PlayStation Portable (PSP) sei zudem "super sexy" und gehöre in jede Handtasche, locken die Veranstalter.

Vernetztes Spielen

Ein weiterer Schwerpunkt sind Familien. Im Mittelpunkt der Sektion GC family stehen der kompetente Umgang mit Computer und Konsole, Spielshows und Gespräche zum Thema Jugendschutz. Auf "Aktionsfeldern" können Familien beispielsweise Rennspiele ausprobieren, es gibt Spieleinseln und den Familien-LAN, wo vernetzt mit- und gegeneinander gespielt werden kann. "Wir möchten vor allem Eltern und Pädagogen die Möglichkeit bieten, auf den vielen Aktionsplätzen oder bei Mitmach-Angeboten Spiel-, Lern- und Schulsoftware sowie Hardware kennen zu lernen - einfach, verständlich und unterhaltsam", sagt Projektleiterin Angela Schierholz.

Für Eltern, die mit den Interessen ihrer spielbesessenen Kinder zumindest einigermaßen Schritt halten wollen, werden die verschiedenen Spielgenres täglich in einer interaktiven Show vorgestellt. Neu sind die "Genre-Guides": Dies sind Experten, die durch die Hallen führen und Spiele-Arten erklären.

Ab 2007 Ableger in Asien

Branchenkenner sehen in den kommenden Jahren ein weiteres starkes Wachstum des Spielemarktes. Davon will auch die Leipziger Games Convention profitieren: Die Messe bekommt einen Ableger in Südostasien. Im September 2007 gibt es in Singapur erstmals die "Games Convention Asia". Allein in Deutschland belief sich der Umsatz mit Computer- und Videospielen sowie interaktivem Edutainment wie Lernsoftware für Kinder im vergangenen Jahr nach BIU-Angaben auf rund 1,3 Milliarden Euro.

Jenseits von Computern und Konsolen entwickelt sich zudem mit Spielen auf dem Handy und im Internet inzwischen ein neuer lukrativer Markt. Die Bundesbürger werden sich nach Schätzung des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) in diesem Jahr 15 Millionen Spiele auf ihre Mobiltelefone laden, das entspreche einem Umsatz von 54 Millionen Euro. (tso/AFP)

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