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Wirtschaft: Continental-Reifen beschleunigen kräftig

BERLIN (dr).Der Reifenhersteller Continental AG, Hannover, hat im ersten Halbjahr 1998 kräftig Gas gegeben.

BERLIN (dr).Der Reifenhersteller Continental AG, Hannover, hat im ersten Halbjahr 1998 kräftig Gas gegeben.So konnte das Konzernergebnis um 62 Prozent auf 336 Mill.DM gesteigert werden.Das operative Ergebnis sei von 296 Mill.DM auf 399 Mill.DM gesteigert werden, so der Sprecher des Vorstandes, Hubertus von Grünberg, am Mittwoch vor der Presse in Berlin.Auch für das zweite Halbjahr rechne er mit einer signifikanten Gewinnverbesserung.Von Grünberg wies jedoch auch darauf hin, daß bereits das abgelaufene Geschäftsjahr ein sehr gutes gewesen sei.Deshalb sei eine weitere Steigerung des Ergebnisses um über 60 Prozent unwahrscheinlich.Der Umsatz soll im Gesamtjahr 1998 rund zwölf (elf) Mrd.DM erreichen, nach 5,7 Mrd.DM im ersten Halbjahr.

Im einzelnen kletterte das operative Ergebnis im Pkw-Reifen-Bereich um 35 Prozent auf 195 Mill.DM.Vor allem bei höherwertigen Produkten gelang ein größerer Absatz.Bei der Erstausstattung hat Conti inzwischen einen Anteil von rund zwölf Prozent erreicht.Das "jahrzehntelange Sorgenkind" Nutzfahrzeug-Reifen schaffte endgültig den turn-around und steuerte 41 (Vorjahr drei) Mill.DM zum operativen Ergebnis bei."Hier wollen wir nie wieder rote Zahlen schreiben", so von Grünberg.Die USA-Tocher Continental General Tire steigerte ihr operatives Ergebnis um 14 Prozent auf 72 Mill.DM und konnte vor allem ihre Position bei leichteren Lkws deutlich verbessern.Die Conti Tech Ebit mußte sich mit 124 (127) Mill.DM begnügen.Hier werde die Globalisierung kräftig vorangetrieben.

Weiter gearbeitet werden müsse an der Kostendegression.Dabei habe man natürlich auch die unterschiedlichen Lohnkosten an den einzelnen Standorten im Auge, erklärte von Grünberg weiter.Deshalb seien weitere Werksstillegungen nicht auszuschließen.Von den gegenwärtigen drei Werken für Reifen für Lastkraftwagen und den 10 Werken für Pkw-Reifen könnte jeweils eines zur Disposition stehen.Angestrebt werde eine Kapazität von etwa acht Mill.Reifen pro Werk pro Jahr.Gegenwärtig seien die Kapazitäten von Conti, zu denen auch Semperit und Uniroyal gehört, aber angespannt, deshalb werde sich die Restrukturierung verzögern.Zuerst wolle Conti den Markt bedienen, so von Grünberg.

Ausführlich ging Grünberg auf die Übernahme des Teilbereichs ITT Automotive Brake and Chassis (B & C - Bremsen und Chassis) in Frankfurt ein.Wie berichtet ist das Unternehemen ein weltweit anerkannter Systemanbieter der Automobilindustrie für Bremsen und Fahrwerksregelsysteme.Es erreichte zuletzt mit rund 10 770 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 3,8 Mrd.DM.Kern ist die ehemalige Alfred Teves GmbH mit Sitz in Frankfurt (Main).Conti erhofft sich von der Akquisition gewaltige Fortschritte etwa bei "intelligenten Reifen".Das elektronisch geregelte Fahrwerk müsse künftig als Systemeinheit gesehen werden, so von Grünberg.Conti hat eine große Zahl von Patenten auf Techniken angemeldet, die die Reifen mit elektronischen Fahrwerken verknüpfen und hofft, von der vierten auf die dritte Position unter den Reifenherstellern vorzurücken.Bereits im nächsten Jahr wolle Continental der Automobilindustrie einen Prototyp vorstellen, bei dem Sensorreifen mit ABS und ESP kombiniert sind.Insbesondere um das ESP-System - das ein Ausbrechen des Fahrzeugs bei scharfen Lenkmavövern verhindern soll - wolle man sich intensiv kümmern, und hoffe auf überproportionale Ertragschancen, so von Grünberg.Auch für Reifen-Notlaufsysteme - der Reservereifen wird dann überflüssig - und elektronisch geregelte Motorlager spielten Elektronik und Sensorik von ITT Automotive B & C eine Rolle.

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