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Wirtschaft: Continental: Reifengeschäft drückt Ergebnis

Die Continental AG hat entgegen den ursprünglichen Erwartungen im vergangenen Jahr beim operativen Ergebnis einen Rückgang hinnehmen müssen. Conti-Chef Stephan Kessel hatte im November noch ein operatives Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) auf Vorjahresniveau angekündigt.

Die Continental AG hat entgegen den ursprünglichen Erwartungen im vergangenen Jahr beim operativen Ergebnis einen Rückgang hinnehmen müssen. Conti-Chef Stephan Kessel hatte im November noch ein operatives Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) auf Vorjahresniveau angekündigt. Entsprechend hatten auch die Analysten kalkuliert. Der Kurs der Conti-Aktie gab nach Vorlage der Eckdaten zunächst um mehr als fünf Prozent nach und fiel von 18,45 Euro auf 17,20 Euro.

Trotz eines Rekordumsatzes im Geschäftsjahr 2000 haben die weltweiten Schwierigkeiten im Reifengeschäft das Ebit um 15,5 Prozent auf 432 Millionen Euro sinken lassen, der Reingewinn sank um 12,8 Prozent auf 205 Millionen Euro. Damit blieb der Reifenhersteller und Automobilzulieferer unter den eigenen Prognosen und den ebenso zurückhaltenden Erwartungen der Analysten. Allerdings steigerten alle Sparten Umsatz und Absatz. So vermeldete Conti einen Umsatzsprung von 10,8 Prozent auf die Rekordhöhe von 10,1 Milliarden Euro.

Auch deutliche Ergebnissteigerungen im neuen Wachstumsbereich des Konzerns, Automotive Systems, und bei der zum Verkauf stehenden Holding Conti-Tech konnten die Einbußen im Reifengeschäft nicht kompensieren. Als Grund für die Ergebnisrückgänge nannte Conti wie bereits bei Vorlage der Neun-Monats-Zahlen den starken Preisdruck und die gestiegenen Materialkosten durch hohe Rohölpreise und den hohen Dollarkurs. Hinzu kommen beim operativen Ergebnis 60 Millionen Euro einmalige Kosten für Restrukturierungsmaßnahmen unter anderem im Händlernetz in Großbritannien. Aber auch ohne diesen Effekt sank das Ebit um fast vier Prozent von 511 Millionen Euro auf 492 Millionen Euro.

Das Geschäft mit Winterreifen verlief wegen der milden Witterung wie bei anderen Reifenherstellern schlechter als erwartet. Mit 13,8 Millionen Stück verkaufte Conti nach Angaben eines Sprechers nur geringfügig mehr als im Vorjahr. Auch die Umsatzentwicklung in den einzelnen Sparten verlief unterschiedlich. Erstmals umsatzstärkste Sparte sind die Automotive Systems mit der Tochter Conti-Teves, die um 18,8 Prozent auf knapp über drei Milliarden Euro zulegte. Der Absatz von Elektronischen Stabilitäts-Programmen (ESP) stieg plangemäß um eine Million auf inzwischen 1,4 Millionen. "Das Ergebnis wurde deutlich gesteigert", hieß es. Die Pkw-Reifen verbesserten ihren Umsatz dagegen nur um 3,6 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro, die Nutzfahrzeugreifen um 11,1 Prozent auf 976 Millionen Euro.

Einzelheiten zu den Ergebnissen der Sparten will Conti am 2. April auf der Bilanzpressekonferenz nennen. Einen Ausblick für 2001 nannte Conti am Mittwoch nicht. Im November hatte Konzernchef Kessel allerdings für dieses Jahr wieder einen Anstieg des Ergebnisses parallel zum Umsatzwachstum angekündigt.

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