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Wirtschaft: Daimler ist bei Tognum am Ziel

Finanzchef Bodo Uebber rechnet mit deutlicher Mehrheit am Diesel-Motorenbauer

Stuttgart - Der Autokonzern Daimler und sein Partner Rolls-Royce können nach einem wochenlangen Übernahmekampf den Diesel-Großmotorenhersteller Tognum schlucken. „Ich rechne damit, dass wir am Ende zusammen mit Rolls-Royce eine deutliche Mehrheit halten werden“, sagte Daimler-Finanzchef Bodo Uebber im Interview mit dem „Handelsblatt“.

Der Stuttgarter Autokonzern erreicht damit doch noch das ursprünglich anvisierte Ziel, im Rahmen der Offerte eine Mehrheit einzusammeln. Die Konzerne hatten im Mai bei der Aufstockung des Angebots die Mindestannahme-Hürde auf 30 Prozent gesenkt. Daimler und Rolls-Royce wollen am Montag die offizielle Annahmequote ihrer Offerte veröffentlichen.

Zuletzt hatten sich beide Konzerne nur 48,5 Prozent der Anteile gesichert. Die reguläre Annahmefrist der Übernahmeofferte, die um 260 Millionen Euro auf zwei Euro je Papier erhöht worden ist, endete in der Nacht zum vergangenen Donnerstag.

Da die Bieter ihre selbst gesteckten Ziele bei der Übernahmeofferte erreicht haben, haben Anleger noch eine Nachmeldefrist für den Umtausch von weiteren zwei Wochen bis zum 20. Juni. Vor dem Übernahmeangebot hatte Daimler schon 28,43 Prozent der Anteile an Tognum gehalten. Doch zunächst wollten weder das Tognum-Management noch große Investoren das Übernahme-Angebot der beiden Unternehmen akzeptieren. Angesichts der geringen Resonanz auf das Angebot mussten Daimler und Rolls-Royce schließlich ihre ursprüngliche Offerte von 24 auf 26 Euro pro Tognum-Aktie Mitte Mai nachbessern.

Daraufhin hatten Management und Aufsichtsrat des Friedrichshafener Unternehmens ihren Widerstand gegen die Übernahmeofferte aufgegeben. Die Spitzenmanager brachten ihre eigenen Aktien ein. Vorstände und Aufsichtsräte hielten rund fünf Prozent der Anteile. Mit den Papieren der Tognum-Manager kamen der Autobauer und Rolls-Royce bereits deutlich über die selbst gesteckte Schwelle von 30 Prozent.

Die nachgebesserte Offerte bewertet das am Bodensee ansässige Unternehmen mit gut 3,4 Milliarden Euro. Daimler und Rolls-Royce wollen es zu einem weltweiten Marktführer für Industriemotoren machen. C. Herz/M. Buchenau (HB)

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