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Wirtschaft: Das Karussell dreht sich wieder

Von Holger Alich, Paris Erst die Übernahme des IndustriegaseHerstellers Messer-Griesheim durch die französische Air Liquide. Nun die Fusionsgerüchte um die Pharma-Riesen Sanofi-Synthélabo und Aventis.

Von Holger Alich, Paris

Erst die Übernahme des IndustriegaseHerstellers Messer-Griesheim durch die französische Air Liquide. Nun die Fusionsgerüchte um die Pharma-Riesen Sanofi-Synthélabo und Aventis. Nach langem Stillstand kommt das Fusionskarussell in Europa langsam wieder in Fahrt. Das ist eine gute Nachricht, auch wenn Fusionen und Übernahmen immer noch als Symbol des Turbo-Kapitalismus gelten.

Dass Firmen sich wieder Zusammenschlüsse zutrauen. ist vielmehr ein untrügliches Indiz für eine wirtschaftliche Belebung. Denn solch schwierige Projekte lassen sich besser mit konjunkturellem Rückenwind realisieren. Mit vollen Auftragsbüchern und soliden Gewinnen lässt es sich viel leichter fusionieren. In den vergangenen Jahren dagegen waren die Unternehmen europaweit mehr mit sich selbst beschäftigt. Gesundschrumpfen und Sanierung standen ganz oben auf der Agenda. Tausende von Arbeitsplätzen gingen verloren, viele Unternehmen haben die Krise nicht überlebt.

Doch der Stand der Aufräumarbeiten ist bei den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich. Die mögliche Übernahme von Aventis durch Sanofi dürfte eine neue Runde in der weltweiten Konsolidierung der Pharma-Konzerne auslösen. Im Bankensektor dagegen warten die Beobachter immer noch auf die überfällige Bereinigung der zersplitterten deutschen Bankenlandschaft. Hier sind Länder wie Frankreich oder Spanien bereits deutlich weiter. Aber: Auch in Deutschland tut sich was. Jeder spricht mit jedem, versichern die Bankenmanager. Es wäre kein Wunder, wenn in diesem Jahr auch unter den Banken eine Großfusion für Furore sorgt – vielleicht sogar eine deutsch-französische.

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