zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Das können die Kunden tun

Kündigungen sind teuer. Aber mit einigen Tricks können Sie die Rendite Ihrer Police steigern.

Die Überschussbeteiligungen der Lebensversicherungen sinken. Aber mit einigen Tricks können die Kunden die Rendite ihrer Police erhöhen.

Prämie jährlich zahlen: Der Zuschlag für monatliche Zahlungsweise beträgt angeblich nur fünf Prozent – effektiv sind es aber fast 13. Deshalb lohnt es sich, die Prämie jährlich zu zahlen.

Unfalltod-Zusatz kündigen: Dieses teure Extra ist für die Hinterbliebenenversorgung ohne erkennbaren Nutzen. Denn die Leistung besteht darin, dass sich die Versicherungssumme verdoppelt, wenn die „versicherte Person" durch einen Unfall ums Leben kommt. Für die Hinterbliebenen und ihren finanziellen Bedarf ist es aber egal, ob der Vater durch einen Autounfall oder einen Herzinfarkt gestorben ist.

Todesfallschutz reduzieren: Für viele ist die Kapitallebensversicherung nur ein Steuersparmodell. Dann kann der Todesfallschutz auf das Maß reduziert werden, das für die Steuerfreiheit der Erträge notwendig ist: 60 Prozent der gesamten Beiträge.

Dynamik stoppen: „Dynamik" bedeutet nichts anderes als eine automatische Prämienverteuerung. Dafür steigen, so werben die Versicherer, auch die Leistungen. Aber die Dynamik-Erhöhung wird jeweils behandelt wie ein Neuabschluss – was bedeutet: höheres Eintrittsalter, neue Abschlusskosten.

Überschuss-System umstellen: Wer das Bonus-System gewählt hat, kann auf „verzinsliche Ansammlung" umstellen. Beim Bonus-System fließt der Jahresüberschuss in eine zusätzliche beitragsfreie Versicherungssumme. Das ist nur vorteilhaft bei einem vorzeitigen Todesfall. Die verzinsliche Ansammlung bringt mehr Geld im Erlebensfall.

Wer seine Police nicht verbessern, sondern ganz aus der Versicherung aussteigen will, hat dagegen nur wenig Möglichkeiten:

Die Kündigung: Oft zahlt der Lebensversicherer nichts oder nur wenig der bis dahin geleisteten Prämien zurück. Grund: die hohen Abschlusskosten. Außerdem erhebt der Lebensversicherer eine Stornostrafe. Die Kündigung ist daher kaum zu empfehlen.

Die Beitragsfreistellung: Ist praktisch genauso verlustreich wie eine Kündigung. Das bisher angesammelte Geld wird – ebenfalls nach Abzug einer Stornostrafe – in eine neue Versicherung umgewandelt. Das ist wie ein Neuabschluss, bei dem die Prämien auf einen Schlag gezahlt werden.

Der Rücktritt: Bei Lebensversicherungen kann der Verbraucher vom bereits geschlossenen Vertrag zurücktreten, und zwar innerhalb von 14 Tagen nach dem Abschluss. Der Vertrag gilt als geschlossen, wenn der Lebensversicherer den Versicherungsschein, auch Police genannt, zuschickt.

Der Widerspruch: Bis zu einem Jahr nach Zahlung der ersten Prämie kann Widerspruch erklärt werden, wenn Versicherungsbedingungen oder Verbraucherinformationen unvollständig waren. Der Versicherer muss dann alle Prämien zurückzahlen. Nach Angaben von Verbraucherzentrale und Bund der Versicherten sind Verbraucherinfos häufig unvollständig. Andreas Kunze

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false