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Wirtschaft: Das Spiel mit den Milliarden

Spekulationsverlust bei JP Morgan höher als gedacht.

New York - Fehlgeschlagene Finanzwetten bringen die US-Großbank JP Morgan immer stärker in Bedrängnis. Die Spekulationsverluste bei Amerikas größtem Kreditinstitut könnten einem Bericht zufolge auf fünf Milliarden Dollar steigen. Diese Zahl sei Bank-Chef Jamie Dimon Ende April als möglicher Maximalverlust genannt worden, heißt es in einem Online-Bericht des „Wall Street Journal“ am Freitag unter Berufung auf Konzernkreise. Das wäre deutlich mehr, als Dimon zuletzt eingeräumt hatte. Dem Bankenausschuss des Senats in Washington soll Dimon demnächst Rede und Antwort stehen. Der genaue Termin der Anhörung steht noch nicht fest.

Der lange Zeit erfolgsverwöhnte Bankchef hatte sich vor einer Woche dazu entschieden, die fehlgegangen Geschäfte publik zu machen und einen Verlust von zwei Milliarden Dollar eingeräumt. Dabei hatte er auch gesagt, dass sich das Minus noch verdoppeln könnte. Am Donnerstag hatte die „New York Times“ unter Berufung auf eingeweihte Personen berichtet, dass die Verluste mittlerweile bei mindestens drei Milliarden Dollar lägen, weil Hedgefonds und Spekulanten die Notlage der Bank ausgenutzt hätten. Die Bank hatte sich dazu nicht geäußert.

Zunächst wird der Ausschuss noch Sitzungen am 22. Mai und 6. Juni abhalten. Die Senatoren befassen sich unter anderem mit der „Volcker Rule“. Das Gesetz soll das Zocken der Banken mit eigenem Geld einschränken. Neben der Finanzbranche haben bisher auch die Republikaner strengere Auflagen für die Banken verhindert. Der Spekulationsverlust bei JP Morgan verleiht nun den Unterstützern einer schärferen Regulierung Auftrieb. dpa

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