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Wirtschaft: „Das süße Gift des Erfolgs“

Metro leidet unter Verlusten bei Media-Saturn

Düsseldorf - Vom Wachstumsgaranten zum Sorgenkind: Probleme bei Europas größter Elektromarktkette Media-Saturn setzen dem Handelskonzern Metro zu. Ein Quartalsverlust der Tochter sorgte dafür, dass Metro-Chef Eckhard Cordes die Gewinnprognose für 2011 unter Vorbehalt stellte. An der Börse fiel die Metro-Aktie an das Dax-Ende. Cordes geißelte die Entwicklung bei Media-Saturn als „nicht akzeptabel“. Er kündigte an, im zweiten Halbjahr das Ruder herumreißen zu wollen, auch mithilfe einer Internetoffensive. Doch der Machtkampf zwischen Cordes und den Alteignern der Ingolstädter Tochter dauert an.

„Ich habe immer vor dem süßen Gift des Erfolgs gewarnt“, sagte Cordes, adressiert an Media Markt und Saturn, die jahrelang mit Slogans wie „Ich bin doch nicht blöd“ oder „Geiz ist Geil“ den Markt aufgerollt hatten. Den Einstieg in den Online-Handel habe Media-Saturn jedoch verschlafen, mit negativen Folgen für den Mutterkonzern Metro, unter dessen Dach sich auch die Cash-&-Carry- Großmärkte, die Warenhauskette Kaufhof und die Real-Supermärkte tummeln. Alle anderen Bereiche hätten sich gut geschlagen, betonte Cordes.

Das Jahresziel, ein Ergebniswachstum vor Sonderfaktoren von zehn Prozent, sei nur bei einer „weiteren Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen“ erreichbar, sagte Finanzchef Olaf Koch. Derzeit deuten die Konjunkturindikatoren jedoch eher auf eine Abkühlung hin. Erst vor wenigen Tagen hatte Metro die Umsatzprognose für 2011 gekippt – vor allem in Deutschland griffen die Kunden immer weniger in den Regalen von Media-Saturn zu. rtr

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