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Wirtschaft: Deag hat 1999 ihren Gewinn verdoppelt - E-Commerce soll ausgebaut werden

Der Berliner Konzert- und Showveranstalter Deutsche Entertainment AG (Deag) setzt sich weiter ehrgeizige Wachstumsziele. Nach einer Verdopplung des Gewinns im Jahr 1999 und neuen Tourneeverträgen mit André Rieu, Bon Jovi und Howard Carpendale will Deag-Chef Peter Schwenkow im Jahr 2000 Umsatz und Gewinn erneut kräftig steigern.

Der Berliner Konzert- und Showveranstalter Deutsche Entertainment AG (Deag) setzt sich weiter ehrgeizige Wachstumsziele. Nach einer Verdopplung des Gewinns im Jahr 1999 und neuen Tourneeverträgen mit André Rieu, Bon Jovi und Howard Carpendale will Deag-Chef Peter Schwenkow im Jahr 2000 Umsatz und Gewinn erneut kräftig steigern. Nach der jüngsten Übernahme der profitablen Stella-Musicals seien auch in diesem Jahr weitere Transaktionen geplant, kündigte Schwenkow am Mittwoch in Berlin an. "Wir schauen uns zurzeit sehr genau das Sport-Segment an", sagte er. "Boxen ist es aber nicht." Auch der Geschäftsbereich E-Commerce und die Internet-Strategie sollen deutlich gestärkt werden. Denkbar sei außerdem der Einstieg ins Gastronomie-Geschäft. Im zweiten Quartal wolle die Deag die für 2000 geplanten Akquisitionen abschließen. Vom kommenden Jahr an werde sich das seit Herbst 1998 am Neuen Markt notierte Unternehmen dann vor allem auf das eigene Wachstum konzentrieren: "Wir haben die kritische Masse erreicht, um genügend eigenes Geschäft aufbauen zu können", sagte Schwenkow. Die Deag werde auch künftig expandieren, das Wachstum solle aber weniger mit Firmenübernahmen erreicht werden. Außerdem sei nicht davon auszugehen, dass in jedem Jahr das Geschäftsvolumen verdoppelt werde.

Für das laufende Geschäftsjahr peilt die Deag wie angekündigt ein Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr von 170 auf 510 Millionen Mark an. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen soll von 10 auf 21 Millionen Mark klettern. Im vergangenen Jahr betrug der Konzern-Jahresüberschuss 1,7 Millionen Mark nach einem Verlust von zwei Millionen Mark im Jahr zuvor. Auf eine Dividende können die Deag-Aktionäre nicht hoffen. "Eine Ausschüttung steht für 1999 definitiv nicht an", sagte Schwenkow. Das Geld verbleibe im Unternehmen und werde investiert.

Als Chance für weitere Akquisitionen bezeichnete Schwenkow den Strategiewechsel des schärfsten Deag-Konkurrenten, der US-Gesellschaft SFX Entertainment, die kürzlich für 4,4 Milliarden Dollar verkauft worden sei und nun eine Pause einlegen müsse. "Diese Pause werden wir für Zukäufe nutzen", so Schwenkow. Im Übrigen lasse sich der Ticket-Verkauf für die jüngst übernommenen Stella-Musicals gut an. Derzeit würden statt der zuletzt 6500 erreichten Tickets täglich bis zu 13 500 Karten verkauft. Im Zuge des neuen Marketingkonzepts würden künftig bis zu 18 000 verkaufte Tickets pro Tag erwartet. Stella schreibe bereits wieder schwarze Zahlen. Mit dem "Tanz der Vampire", der am 31. März in Stuttgart Premiere habe, werde eine neue Ära für das Musicalunternehmen eingeläutet.

Die Börse nahm die Deag-Bilanz am Mittwoch wohlwollend zur Kenntnis. Der zuletzt unter Druck geratene Aktienkurs stieg zur Kasse um 1,70 auf 38,70 Euro.

mot

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