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Wirtschaft: Dem Unternehmen gelingt ein großer Coup (Kommentar)

Wahrscheinlich hätte Gerhard Schmid laut gelacht. Er hätte es sicher selbst nicht geglaubt, wenn man ihm noch vor ein paar Monaten gesagt hätte, dass er sich einmal mit einem ehemaligen Monopolunternehmen verbünden würde.

Wahrscheinlich hätte Gerhard Schmid laut gelacht. Er hätte es sicher selbst nicht geglaubt, wenn man ihm noch vor ein paar Monaten gesagt hätte, dass er sich einmal mit einem ehemaligen Monopolunternehmen verbünden würde. Als der Gründer und Vorstandschef von Mobilcom ins Telekommunikationsgeschäft eintrat, wollte er die Großen der Branche das Fürchten lehren. Das ist ihm gelungen. Als billiger Jakob hat Mobilcom den Markt gründlich in Bewegung gebracht. Allzu gern hätten die Deutsche Telekom und die anderen Konzerne im deutschen Telekommunikationsmarkt den Neueinsteiger ignoriert. Das funktionierte nicht: Dazu war Mobilcom zu aggressiv und vor allem viel zu erfolgreich.

Doch mit der Rolle des billigen Jakobs konnte und wollte sich Schmid nicht mehr zufrieden geben. Die Margen im Festnetzgeschäft werden - dank des auch von Mobilcom angeheizten Wettbewerbs - immer kleiner. Als reiner Wiederverkäufer von Telefonminuten ohne eigenes Netz hätte Mobilcom keine Chance mehr. Schmid änderte die Strategie, setzte auf das Internetgeschäft und machte auch die Tochtergesellschaft Freenet zu einem Erfolg.

Jetzt ist ihm erneut ein großer Coup gelungen. Der Mobilfunk verspricht - im Gegensatz zum Festnetz - auch in Zukunft hohe Wachstumsraten. Mit France Télécom als Partner steigen die Chancen von Mobilcom, eine der begehrten Lizenzen für die neue Mobilfunkgeneration zu ersteigern. France Télécom steuert die Finanzkraft und das technische Wissen bei, Mobilcom die Kunden. Aus dem Enfant terrible des deutschen Telekommunikationsmarktes ist ein wichtiger Mitspieler geworden.

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