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Wirtschaft: Der Apfel

Das vitaminreiche Obst könnte bald teurer werden

DER PREIS DER WOCHE

Von Alexander Visser

Was nicht alles drinsteckt in so einem Apfel. Auf 100 Gramm kommen bis zu 2,3 Gramm Pektin und Zellulose. Das sind wertvolle Ballaststoffe. Auch reichlich Vitamine stecken im Apfel: C und E sowie jede Menge B-Vitamine. Zudem hat die Natur noch 100 bis 180 Milligramm Kalium und andere wertvolle Mineralstoffe wie Phosphor, Calcium, Magnesium oder Eisen in den gesunden Snack gepackt. Das alles gibt es im Schnitt für weniger als 13 Cent pro 100 Gramm.

Die beliebteste Apfelsorte in Deutschland ist Jonagold mit einem Marktanteil von mehr als 20 Prozent. Es folgen Elstar und Gala. Ein Kilo Jonagold kostet zurzeit 1,69 Euro. Wegen der großen Vielfalt erhebt nicht einmal die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (ZMP) die Preise für jede Apfelsorte. Laut ZMP zahlten die Verbraucher von August 2001 bis Juli 2002 im Schnitt 1,24 Euro pro Kilogramm. Im Jahr davor gaben die Deutschen noch zehn Cent weniger aus.

Zurzeit liegen die Preise auf Vorjahresniveau, das wegen einer schlechten Ernte schon relativ hoch lag. Doch die vielen Unwetter in ganz Europa haben die Ernte 2002 noch stärker verhagelt. Deswegen erwarten Marktforscher für dieses Jahr nur noch eine Produktion von 7,2 Millionen Tonnen Äpfeln. 2001 waren es 7,5 Millionen Tonnen. Italien führt die Produzentenliste mit 2,2 Millionen Tonnen an – vor Frankreich (1,9 Millionen Tonnen) und Deutschland (0,9 Millionen Tonnen). Wegen des Rückgangs schließt Wilhelm Ellinger von der ZMP nicht aus, dass die Preise ab Januar noch einmal steigen. Aber genau vorhersagen lässt sich das nicht. „Der Apfelpreis ist von zu vielen Faktoren abhängig“, sagt Manfred Herrmann von der Atlanta- Gruppe Bremen, dem größten deutschen Obstimporteur. „Wenn große Kühllager in Tirol ihre Äpfel auf den deutschen Markt werfen, kann das den Preis schnell senken.“

Die Verbraucher merken übrigens nicht immer etwas davon, dass die verschiedenen Sorten unterschiedliche Preise haben. „In Supermärkten gibt es oft verschiedene Apfelsorten in loser Selbstbedienung“, sagt ZMP-Experte Ellinger. „Und weil die Kassiererinnen keine Sortenkenntnis haben, werden alle Äpfel zum gleichen Preis verkauft.“ Foto: dpa

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