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Wirtschaft: Der Baufinanzierer hat keine Pläne für Akquisitionen mehr - Rückzug aus Polen angekündigt

Der Baufinanzierer BHW hat seine Pläne für eine Übernahme aufgegeben und will sich nach einem überaus erfolgreichen Jahr 1999 auch künftig aus eigener Kraft am Markt behaupten. Das teilte der Vorstandsvorsitzende der AG, Reinhard Wagner, am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz in Hameln mit.

Der Baufinanzierer BHW hat seine Pläne für eine Übernahme aufgegeben und will sich nach einem überaus erfolgreichen Jahr 1999 auch künftig aus eigener Kraft am Markt behaupten. Das teilte der Vorstandsvorsitzende der AG, Reinhard Wagner, am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz in Hameln mit. Auf Grund der erfolgreichen Investitionen in den Vertrieb und den Aktienrückkauf gebe es jetzt "keine weiteren Überlegungen zum Thema Akquisitionen". Für Kooperationen oder Partnerschaften, vor allem mit Versicherungen im Vertrieb von Bausparverträgen, bleibe BHW offen.

Der Erfolg der Strategie "Wachstum aus eigener Kraft" habe sich 1999 erneut gezeigt, sagte Wagner. BHW wuchs stärker als die Konkurrenz und gewann zum dritten Mal in Folge Marktanteile. In allen Kerngeschäftsfeldern habe die Nummer Zwei der deutschen Bausparkassen "außerordentliche Bestmarken erreicht", sagte Wagner. Auch für 2000 erwartet BHW weiteres Wachstum, allerdings nicht im Bauspargeschäft. Hier sei 1999 mit der Einführung eines neuen BHW-Produktes ein "Ausnahme-Jahr" gewesen, sagte Wagner.

So verkaufte die BHW 560 000 neue Bausparverträge, 15,3 Prozent mehr als 1998. Die Bausparsumme dieser Neuverträge kletterte um 21 Prozent auf 23,4 Milliarden Mark. Das beantragte Volumen betrug knapp 27 Milliarden Mark, was laut Wagner in 2000 auf etwa 25 Milliarden Mark zurückgehen dürfte. Ein Rekordergebnis erzielte BHW auch bei Lebensversicherungen mit einem Plus beim Neugeschäft von zwölf Prozent auf 5,8 Milliarden Mark. Somit stieg die Konzernbilanzsumme um 26 Prozent auf 168 Milliarden Mark.

Allerdings wird der Reingewinn für 1999 nicht wachsen, sondern lediglich den Spitzenwert des Vorjahres von 330 Millionen Mark erreichen. Gründe seien niedrige Zinsen, hohe Provisionsaufwendungen für das Neugeschäft und Investitionen für den Ausbau des Vertriebes und neuer Geschäftsfelder wie die Vorsorge per Aktienfonds.

Die Aktionäre erhalten für das abgelaufene Geschäftsjahr erneut 21 Prozent oder 1,05 Mark je Aktie. Den Anteil der zurückgekauften Aktien bezifferte Wagner auf "unter fünf Prozent". Beschäftigt werden - nach der Einrichtung eines Call Centers - rund 5200 Mitarbeiter. Im Vertrieb sind rund 3500 hauptberuflich tätig.

Im Ausland legte BHW vor allem in Tschechien zu mit inzwischen 142 000 Verträgen und einer Bausparsumme von 1,2 Milliarden Mark. Dagegen wird BHW sich aus Polen - wie andere Bausparkassen auch - vorerst ganz zurückziehen. Grund ist die nach wie vor unklare Gesetzeslage.

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