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Wirtschaft: Der Finanzminister tankt voll

Der Staat tankt mit. Preissteigerungen bei Benzin, Super oder Diesel kommen deshalb nicht nur zustande, weil die Rohölpreise auf den internationalen Märkten explodieren.

Der Staat tankt mit. Preissteigerungen bei Benzin, Super oder Diesel kommen deshalb nicht nur zustande, weil die Rohölpreise auf den internationalen Märkten explodieren. Auch die Finanzminister aller Länder sind schuld an den großen Preisschwankungen. In Deutschland liegt der „Staatsanteil“, also die Steuerquote beim Benzin, inzwischen bei mehr als 75 Prozent, in anderen europäischen Ländern ist er niedriger. Benzin würde ohne Mineralölsteuer, Ökosteuer und Mehrwertsteuer zurzeit nur 31,49 Cent kosten. Solche Preise gab es vor 30 Jahren, einschließlich Steuern und Abgaben. Doch seitdem steigen die Rohölpreise – und damit auch die Benzinpreise.

Bewohner in Grenznähe wissen: Es lohnt sich, zum Tanken ins Nachbarland zu fahren. Dort mischt der Fiskus zwar auch mit, aber nicht ganz so heftig wie in Deutschland. In Österreich ist Benzin zum Beispiel um 24 Prozent preiswerter als in Bayern, in Luxemburg können Autofahrer sogar um 28 Prozent billiger tanken. Grund ist die unterschiedliche Steuerbelastung in den einzelnen Ländern. Netto kostet Diesel beispielsweise überall in Europa zwischen 32 und 37 Cent. Da würde sich der Tanktourismus kaum rechnen.

Lohnen kann es sich aber auch innerhalb Deutschlands, die Benzinpreise zu vergleichen. Trotz gleicher Steuern gibt es Preisunterschiede von bis zu 13 Cent. Immer dann, wenn viele Tankstellen auf engstem Raum um Kunden werben, bleiben die Preise am Boden. Wo weit und breit aber keine ShellZapfsäule die Konkurrenzfirma Aral stört, da können die Mineralölkonzerne schon mal kräftiger zulangen. fo

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