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Wirtschaft: Der kleine Airbus rettet die Familie

Nachfrage nach dem A-320 steigt weltweit

Düsseldorf - Die massiven Bestellungen für den vor mehr als 20 Jahren entwickelten Flugzeugtyp A-320 halten den angeschlagenen Flugzeughersteller Airbus auf Kurs. „Wir werden die Produktion auf 36 Maschinen bis 2008 hochfahren“, teilte eine Airbus-Sprecherin mit. Französische Gewerkschaftskreise sagten gegenüber dem Handelsblatt, dass eine Ausweitung der Produktion auf 40 Maschinen ab 2009 im Gespräch sei. Derzeit produziert Airbus 34 Maschinen der A-320-Familie pro Jahr.

Mittlerweile entfallen über 90 Prozent der Stückzahlen in Auslieferung und Produktion auf die A-320 Flugzeugfamilie. Während Airbus im Mittel- und Langstreckenbereich gegenüber dem amerikanischen Konkurrenten an Boden verloren hat, stapeln sich für den kleinen Airbus die Bestellungen.

Die größte asiatische Billigfluggesellschaft Air-Asia hat am Montag bei Airbus 50 weitere A-320 fest bestellt und sich Optionen auf nochmals 50 Flugzeuge dieses Typs gesichert. Mit diesem Vertrag wird Air-Asia zu einem der größten A-320-Kunden in der Welt, teilte der europäische Flugzeugbauer in Toulouse mit. Die Zahl der von der Gruppe erteilten Aufträge sei damit auf insgesamt 150 Flugzeuge plus 50 Optionen angewachsen. Der Flugzeugvermieter Singapore Aircraft Leasing Enterprise (Sale) kaufte 20 Flugzeuge der A-320-Familie und sicherte sich Optionen auf zehn weitere Maschinen. Der Vertrag war schon Ende Dezember 2006 unterzeichnet worden. Sale hat bereits 51 Flugzeuge der A-320-Familie mit nur einem Mittelgang. Bisher hat Airbus 3000 von 4900 bestellten Flugzeuge der Typen A-318, A-319, A-320 und A-321 an Kunden ausgeliefert. Auch der spanische Touristikkonzern Grupo Marsans brachte kurz vor Jahresschluss am 28. Dezember einen Vertrag zum Kauf von zwölf A330-200 unter Dach und Fach. Außerdem sicherte sich Marsans laut Airbus Optionen auf zehn weitere große Langstreckenflugzeuge dieses Typs.

Um die Nachfrage aus Asien befriedigen zu können, wird ein zusätzliches Airbus-Werk in China gebaut. Ab 2009 sollen in der Hafenstadt Tianjin vier Maschinen pro Monat produziert werden. Die Komponenten werden größtenteils aus Europa angeliefert.

Davon profitieren auch die europäischen Werke, vor allem die Airbus-Endmontagen in Toulouse und Hamburg. Während in Toulouse die A-320 Ursprungsversion gefertigt wird, baut Hamburg drei Varianten: die längere A-321 und die kürzeren Versionen A-318 und A-319. Beide Standorte stehen vor massiven Problemen durch die Produktionsverzögerungen beim Riesenairbus A-380 und sehen mit Sorge in die Zukunft. HB/dpa

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