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Rar. Betriebsärzte sind Mangelware. Junge Mediziner haben hier Chancen. Foto: dpa

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Wirtschaft: Der lange Weg zum Betriebsarzt

Fünf Jahre dauert die Weiterbildung. Dafür ist ein Job im Anschluss sehr sicher

Ob im Zoo oder in der Oper, im Chemiewerk oder in der Autoproduktion – an all diesen Arbeitsstätten werden dringend junge Betriebsärzte gesucht. „Denn fast die Hälfte aller rund 12 250 deutschen Werks- und Betriebsärzte ist heute schon 60 Jahre oder älter und geht demnächst in Rente“, sagt Wolfgang Panter. Er ist Präsident des Berufsverbandes (VDBW). Die Jobchancen für ambitionierten Mediziner-Nachwuchs auf eine Stelle fern des stressigen Klinikalltags stehen also gut.

Vor allem für Medizinerinnen, die Kind und Karriere besser unter einen Hut bringen wollen und an geregelten Arbeitszeiten interessiert sind, ist das eine Alternative. Immerhin sind mindestens sechs von zehn Studienanfängern im Fach Medizin Frauen. Bei den Berufseinsteigern gilt die gleiche Quote.

Doch der Weg bis zum Werks- oder Betriebsarzt ist lang: Nach dem abgeschlossenen Medizinstudium folgt eine fünfjährige, ärztliche Weiterbildung in Vollzeit zum Facharzt für Arbeitsmedizin. Wer schon den Facharzt hat, kann die Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin in einer einjährigen, Weiterbildung erwerben. Es stehen Themen aus der Arbeitsmedizin und -psychologie, Ergonomie, aber auch Technik, Wirtschaft, Recht sowie Sozialversicherungswesen auf dem Stundenplan. Auch wenn die Prävention über allem steht, sind die Facetten der Arbeitsmedizin vielfältig. Während der Weiterbildung erwerben die Assistenzärzte unter Anleitung praktische Erfahrungen in allen Bereichen der Betriebs- oder Arbeitsmedizin. Beide Weiterbildungsgänge schließen mit einer Prüfung ab.

Um bereits approbierte Ärzte für den Arbeitsplatz Betrieb zu begeistern, startet der VDBW mit Unternehmen wie Voith, Hartmann und den Wieland-Werken ab August in Ulm eine Art Mediziner-Casting. Beim Wettbewerb docs@work, für den sich Interessenten online bewerben können, schnuppern die Gewinner später in die unterschiedlichen Arbeitsstätten ihrer Betriebsarzt-Kollegen hinein und bekommen Zuschüsse zur Fortbildung. Von Claudia Obmann (HB)

Claudia Obmann (HB

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