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Wirtschaft: Der Rettungsschirm bremst nur kurz

Euro und Indizes verlieren am Dienstag wieder

Berlin - Nachdem die Weltbörsen auf den EU-Rettungsschirm am Montag mit starken Kursanstiegen reagiert hatten, herrschte am Dienstag auf dem Parkett lange Zeit Ernüchterung. Der japanische Nikkei-Index fiel um 1,4 Prozent, auch der Dax lag den ganzen Tag im Minus. Erst zum Handelschluss drehte er leicht ins Plus. In Paris und London gaben die Kurse nach. Der amerikanische Dow Jones ging mit minus 0,3 Prozent aus dem Handel. Als Ursache dafür machten Händler vor allem Gewinnmitnahmen verantwortlich – sprich: Die Anleger verkauften die teurer gewordenen Papiere und strichen das Geld ein. Außerdem belaste der weiterhin unter Druck stehende Euro die Stimmung. Am Abend kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,27 Dollar, am Vortag waren es zeitweise mehr als 1,30 Dollar.

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle gab sich Mühe, die Märkte zu beruhigen. Die Ernüchterung an den Finanzmärkten sei kein Hinweis darauf, dass der neue Euro-Rettungsschirm unzureichend sein könnte, erklärte der FDP-Politiker am Dienstag in Berlin. Er gehe davon aus, dass die Summe von 750 Milliarden Euro genügen werde, um die Märkte zu beruhigen. Eine gewisse Bewegung gebe es am Markt immer, erklärte der Minister. So fielen dann am Dienstagabend auch die Risikoaufschläge für griechische Staatsanleihen. Für zehnjährige Anleihen musste Athen 7,34 Prozent Zinsen zahlen, am Vorabend hatte die Rendite noch bei 7,75 Prozent gelegen. Damit liegt der Satz weiter deutlich unter dem Rekordniveau von 12,65 Prozent vom Freitag, als das Euro-Rettungspaket noch nicht geschnürt war. mho

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