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Wirtschaft: Der Unternehmensgröße sind kaum Grenzen gesetzt - ein Interview mit dem Unternehmensberater Hermann Simon

Wie groß werden die Konzerne? Hermann Simon ist Geschäftsführender Vorstand der Unternehmensberatung Simon, Kucher & Partners in Bonn.

Wie groß werden die Konzerne? Hermann Simon ist Geschäftsführender Vorstand der Unternehmensberatung Simon, Kucher & Partners in Bonn. Mit ihm sprach Jobst-Hinrich Wiskow.

Herr Simon, schon wieder die größte Fusion der Welt. Wie oft passiert das noch?

Ich sehe kein Ende. Es spricht nichts dagegen, dass gigantische Unternehmen entstehen, die sogar tausend Milliarden Mark umsetzen. Nur die Komplexitität des Geschäfts begrenzt die Unternehmensgröße.

Wie bitte?

Telekommunikationsfirmen können wachsen, weil sie in der Regel auf ein einziges Kerngeschäft konzentriert sind. Ihre Tätigkeit ist viel weniger komplex als in anderen Branchen. Weitere Fusionen sind möglich.

Sind große Unternehmen für Verbraucher schädlich? Steigen die Telefonpreise?

Keineswegs. In der Telekommunikation gibt es Effizienzgewinne, wenn eine Firma ihr Netz vergrößert. Mit zwei Kunden gibt es eine Beziehung, mit drei Kunden drei, mit vier schon sechs, mit Millionen dann Milliarden. So verteilen sich Kosten auf mehr Nutzer, und die Preise fallen.

Aber je weniger Unternehmen es gibt, umso leichter können sie doch ein Kartell bilden.

Das stimmt, wenn es nur noch zwei Unternehmen auf dem Markt gibt. Deren Interessen lassen sich eventuell unter einen Hut bekommen. Aber schon bei fünf ist es unmöglich, dass sie die Verbraucher schröpfen.

Wieso fusionieren vor allem US-Firmen?

Europäische Unternehmen sind an der Börse im Vergleich zu amerikanischen unterbewertet. Die Währung für Zusammenschlüsse sind Aktien. Daher haben es die Europäer schwer, im Fusionswettlauf mitzubieten.

Herr Simon[schon wieder die größte Fus]

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