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Wirtschaft: Der Vorstand macht die Einsparungen im Verteidigungsetat für den Abbau verantwortlich

Der Chef des größten deutschen Luft- und Raumfahrtkonzerns DaimlerChrysler Aerospace, Manfred Bischoff, sieht durch die Sparpolitik im Verteidigungsetat bundesweit 20 000 Stellen in Gefahr. Sollte eine Erhöhung des Investitionsanteils im Rahmen der Bundeswehrplanung nicht zustande kommen, sehe er weiteren "massiven Anpassungsbedarf", sagte Bischoff nach einer Firmenmitteilung am Mittwochabend bei der Eröffnung der Berliner Dasa-Repräsentanz.

Der Chef des größten deutschen Luft- und Raumfahrtkonzerns DaimlerChrysler Aerospace, Manfred Bischoff, sieht durch die Sparpolitik im Verteidigungsetat bundesweit 20 000 Stellen in Gefahr. Sollte eine Erhöhung des Investitionsanteils im Rahmen der Bundeswehrplanung nicht zustande kommen, sehe er weiteren "massiven Anpassungsbedarf", sagte Bischoff nach einer Firmenmitteilung am Mittwochabend bei der Eröffnung der Berliner Dasa-Repräsentanz.

Allein die Dasa werde zum Abbau von 850 Stellen gezwungen, bekräftigte er. Bischoff versicherte, der geplante Fusionskonzern EADS aus Dasa und Aerospatiale Matra werde in Deutschland ihre nationale Identität behalten. Kritisch bewertete Bischoff die langandauerde Sparpolitik im deutschen Verteidigungsbudget. Dieser Etat sei in den letzten zehn Jahren beständig nach unten verändert worden, sagte er.

Wenn es dadurch zu Personalabbau komme, wie das nun bei der Dasa geschehe, führe das immer zu einem Verlust an Know-How, sagte der Dasa-Chef. "Es gibt Einsparungen, die können uns teuer zu stehen kommen", warnte er. Dabei erinnerte Bischoff an die deutschen Ausgleichszahlungen an Nato-Partner von rund 13 Milliarden Mark nach dem Golfkrieg. "Militärische Dienstleistungen und technologisches Know-How haben ihren Preis", gerade wenn sie im Ausland bezogen werden müßten, erklärte der Dasa-Chef.

Mit Blick auf die Einbringung der Dasa in die EADS sagte Bischoff, der Chairman des EADS-Boards werden soll: "Wir bleiben die Nummer eins unserer Branche in Deutschland - und damit unseren Kunden in Berlin in ganz besonderer Weise verbunden". Die EADS soll durch die Fusion von Dasa und der Aerospatiale Matra, möglicherweise auch der spanische Casa, entstehen und möglichst noch im Mai 2000 an die Börse gehen.

Eine grenzüberschreitende Fusion verschärft nach Bischoffs Worten generell den Wettbewerb zwischen den Standorten der jeweiligen Länder. Für die EADS biete die neu entstehende Wettbewerbssituation aber auch Chancen. Ein europäisches Unternehmen, wie die EADS, werde dort Standorte ausbauen oder etablieren, wo es die besten Bedingungen in Infrastruktur, Arbeitsbedingungen, Unterstützung oder Exportmöglichkeiten gebe. Bundesfinanzminister Eichel unterstrich bei der Eröffnung der Berliner Repräsentanz die hohe gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Luft- und Raumfahrt, sowohl was ihren privaten, wie auch militärischen Sektor betreffe. Dem habe die Bundesregierung durch die Verlängerung des Luftfahrtforschungsprogramms mit einem Gesamtvolumen von rund 1,2 Milliarden Mark bis 2002 entsprochen.

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