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Wirtschaft: Deutsche Bahn AG: Die DB startet gut in das neue Jahr

Die Deutsche Bahn hält das Geschäftsjahr 2000 für das bisher beste seit ihrer Gründung 1994. Grund sei das positive Betriebsergebnis nach Zinsen von 199 Millionen Euro (Vorjahr Minus 87 Millionen Euro).

Die Deutsche Bahn hält das Geschäftsjahr 2000 für das bisher beste seit ihrer Gründung 1994. Grund sei das positive Betriebsergebnis nach Zinsen von 199 Millionen Euro (Vorjahr Minus 87 Millionen Euro). Zudem habe die Bahn im Personen- wie Güterverkehr "neue Spitzenwerte" eingefahren, sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn. Diese hätten über dem Durchschnitt der übrigen Verkehrsmärkte gelegen.

Der Umsatzanstieg im Kerngeschäft belief sich auf fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei der Vorlage der Bilanz zeigte sich Mehdorn, für den das Jahr 2000 das erste als Vorstandsvorsitzender war, optimistisch: "Wir glauben, dass der Verkehrsträger Schiene Zukunft hat. Die Privatisierung der Bahn wird gelingen." Dabei gehe es nach wie vor um das Ziel der Kapitalmarktfähigkeit, wobei Mehdorn den Termin 2005 bekräftigte. Eine Entscheidung über einen Börsengang sei dann Sache des Eigentümers Bund.

Finanzchef Diethelm Sack rechnete vor, dass es bei der Bahn seit dem Ende der Bundesbahn und der Reichsbahn kontinuierlich aufwärts gegangen sei. "Seit Beginn der Bahnreform konnten operative Verbesserungen von 3,3 Milliarden Euro erreicht werden, das sind rund ein Milliarden Mark pro Jahr", sagte Sack. Über die sieben Jahre hinweg gebe es im Vergleich zum letzten Jahr der beiden Behördenbahnen Steigerungen bei den Verkehrsleistungen um 19 Prozent. Das schlage sich auch im Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Ebitda) nieder, dass sich seit 1994 auf rund 2,5 Milliarden Euro verdoppelt habe. Die Bahn hat im letzten Jahr 6,9 Milliarden Euro investiert, überwiegend in den Fahrweg und für die Modernisierung des Fahrzeugparks. Seit ihrer Gründung habe die Bahn AG zusätzlich zu den Infrastruktur-Investitionen der öffentlichen Hand selbst 6,1 Milliarden Euro in das Netz gesteckt, berichtete Sack. Die Finanzierung sei zu 86 Prozent aus dem Cashflow bedient worden. Dies sei ein deutliches Zeichen, dass die DB AG "deutlich an Finanzkraft zugelegt" habe.

Zudem seien Rückstellungen von 14,2 Milliarden Euro gebildet worden. Dies zeige die "sehr konservative Bilanzierung", um vor zukünftigen Risiken gesichert zu sein. Der Ansatz der Bahnreform sei richtig, unterstrich der Finanzchef. Die heute oft geäußerte Meinung, die Reform sei gescheitert, sei nicht nachzuvollziehen. Bedeckt hielten sich Mehdorn und Sack hinsichtlich der Prognosen für das laufende Jahr. Die gute Entwicklung zu Jahresanfang habe sich zwar im April noch fortgesetzt, doch sei ein Transportunternehmen wie die Bahn zwangsläufig stark konjunkturabhängig. Im ersten Quartal 2001 hatte der Umsatz der DB mit 3,8 Milliarden Euro über den Erwartungen und 3,2 Prozent über dem Vorjahreswert gelegen.

Bahnchef und Finanzchef machten erneut deutlich, dass die politisch diskutierte Herauslösung des Netzes aus dem Bahnkonzern nach ihrer Auffassung den Erfolg der Bahnreform in Frage stellt. In der von Verkehrsminister Kurt Bodewig einberufenen "Task Force" würden acht unterschiedliche Modelle untersucht. Im Falle einer Trennung könne die mittelfristige Planung nicht gehalten werden, sagte Mehdorn.

ek

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