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Wirtschaft: Deutsche Bahn: Das Transportunternehmen legt neues Tarif-Angebot vor

Nach einem neuen Angebot der Deutschen Bahn sind die Tarifverhandlungen für die 145 000 Eisenbahner ohne Beamtenstatus am Mittwoch in Frankfurt fortgesetzt worden. Die Bahn wollte noch am Abend über die Ergebnisse der Gespräche, an denen auch Bahn-Chef Hartmut Mehdorn teilnahm, informieren.

Nach einem neuen Angebot der Deutschen Bahn sind die Tarifverhandlungen für die 145 000 Eisenbahner ohne Beamtenstatus am Mittwoch in Frankfurt fortgesetzt worden. Die Bahn wollte noch am Abend über die Ergebnisse der Gespräche, an denen auch Bahn-Chef Hartmut Mehdorn teilnahm, informieren. Der Vorsitzende der Transnet, Norbert Hansen, hatte sich bereits zu Beginn der sechsten Tarifrunde zuversichtlich gezeigt, im Laufe des Tages zu einer Einigung zu kommen. Die Bahn hatte den Gewerkschaften ein neues, bislang nicht öffentlich präzisiertes Angebot unterbreitet. Zu einer Verzögerung bei der Wiederaufnahme der Gespräche kam es deshalb, weil die Gewerkschaftsvertreter die neuen Vorschläge zunächst prüfen wollten.

Bei dem modifizierten Angebot der Bahn ging es nach Angaben des Sprechers der Verkehrsgewerkschaft GDBA, Uwe Reitz, um die Ausgestaltung des Zukunftssicherungsfonds, nicht um Prozente bei den Gehältern. Die Bahn hatte am Montag vorgeschlagen, diesen Fonds mit 2,2 Milliarden Mark auszustatten, die Gewerkschaften fordern dagegen mindestens 3,6 Milliarden Mark. An Lohn- und Gehaltserhöhungen offerierte der Konzern ein Prozent ab 1. Januar nächsten Jahres und weitere 1,5 Prozent vom 1. April 2002 an. Zudem sollen die Angehörigen der unteren Lohngruppen in Ostdeutschland im Dezember eine Einmalzahlung von 800 Mark erhalten. Transnet verlangt dagegen eine Einkommensverbesserung von fünf Prozent. Die Tarifgemeinschaft aus GDBA und Lokführergewerkschaft GDL fordert vier Prozent mehr Lohn und Fortschritte bei der Angleichung der Bezahlung im Osten.

Am Mittwoch trafen sich die Verhandlungspartner bereits zur sechsten Gesprächsrunde; die fünfte war am Montag ohne Einigung zu Ende gegangen. Im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen droht der Bahn ein Arbeitskampf. Bereits in der vergangenen Woche war bei Warnstreiks der Regionalverkehr in vielen Gebieten lahm gelegt worden.

Klar sei, dass von der Arbeitgeberseite "noch kräftig was drauf gepackt" werden müsse, sagte der Pressesprecher der Eisenbahner-Gewerkschaft Transnet am Mittwochvormittag. Das verbesserte Angebot der Arbeitgeber vom Montag sei "verhandlungsfähig, aber noch nicht ausreichend", hatten die Gewerkschaften unmittelbar nach der fünften Verhandlungsrunde betont. Trotz der nach wie vor schwierigen Verhandlungen sahen die Arbeitnehmervertreter vor Aufnahme der Gespräche am Mittwoch die Möglichkeit, bei weiteren Verbesserungen des Angebots am Verhandlungstisch zu einem tragfähigen Abschluss zu kommen. Der Verhandlungsführer und Vize-Vorsitzende von Transnet, Lothar Krauß, unterstrich, es seien "noch wesentliche Detailfragen" zu klären. Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Lokführer (GDL), Manfred Schell, erinnerte den Vorstand der Bahn daran, dass die Warnstreiks "nur ausgesetzt" wurden und "zu jeder Zeit wieder aufflammen können".

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