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Wirtschaft: Deutsche Bank im Visier

Der Parmalat-Prozess könnte schon im Frühjahr beginnen

Mailand (mab/HB). Im Zusammenhang mit dem betrügerischen Bankrott von Parmalat rücken internationale Finanzinstitutionen, darunter auch die Deutsche Bank, ins Visier der Justizbehörden. In den kommenden Tagen wird die Staatsanwaltschaft in Mailand offizielle Ermittlungen gegen mehrere leitende Mitarbeiter der Institute einleiten, die mit dem Lebensmittelkonzern in engen Geschäftsbeziehung standen. Dies erfuhr das „Handelsblatt“ aus Justizkreisen.

Die Banker werden verdächtigt, bereits lange vor dem Konkurs über den tatsächlichen Zustand des Milchkonzerns Bescheid gewusst zu haben. Die möglichen Vorwürfe reichen von Kursmanipulationen durch die Weitergabe falscher Informationen bis hin zur Beihilfe zum betrügerischen Bankrott. Der italienische Lebensmittelkonzern hatte Ende vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet, nachdem Milliardenlöcher in der Bilanz aufgetaucht waren.

In der Regel dauert es bei Wirtschaftsdelikten in Italien Monate, bis formale Ermittlungen gegen Verdächtige eingeleitet werden. Nun rechnen Beobachter damit, dass ein Prozess bereits in diesem Frühling eingeleitet werden kann. Während sich bislang die Ermittlungen auf das Top-Management von Parmalat sowie die Wirtschaftsprüfer von Deloitte&Touche und Grant Thornton konzentriert hatten, werden sie nun auf zahlreiche Berater und Investmentbanker ausgedehnt. Unter ihnen befinden sich den Informationen zufolge auch ein Investmentbanker der Deutschen Bank in Italien, sowie Mitarbeiter der Citigroup, Bank of America, JP Morgan Chase, Morgan Stanley, Capitalia, Nextra und der Banca Popolare di Lodi.

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