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Wirtschaft: Deutsche Bank legt im ersten Quartal zu

LUXEMBURG (ro).Die Deutsche Bank ist in dem für sie wichtigen Investmentbanking 1998 nach Ansicht von Vorstandsmitglied Josef Ackermann weit voran gekommen.

LUXEMBURG (ro).Die Deutsche Bank ist in dem für sie wichtigen Investmentbanking 1998 nach Ansicht von Vorstandsmitglied Josef Ackermann weit voran gekommen.Im ersten Quartal des laufenden Jahres "haben wir nochmals einen dramatischen Sprung nach vorne gemacht", betonte der Banker am Rande der Jahrespressekonferenz der Deutschen Bank Luxemburg.Und dies ohne den künftigen Partner Bankers Trust (BT).Den Abschluß der Prüfungen für den Kauf der US-Investmentbank, den die EU-Kommission am Mittwoch bereits billigte, die Amerikaner aber noch untersuchen, erwartet Ackermann spätestens im Laufe des Juni.

Das überraschende, vorzeitige Ausscheiden zum Jahresende von Vorstandsmitglied Jürgen Krumnow ist nach Angaben von Ackermann nicht auf Meinungsunterschiede im Vorstand, etwa über den Kauf von Bankers Trust, zurückzuführen."Es gibt keine Divergenzen, wir haben keinen Streit, überhaupt nicht".Nach den Worten Ackermanns sucht die Deutsche Bank einen Nachfolger auch außerhalb des Unternehmens.Die Neubesetzung sei auch für die Realisierung der Übernahme von Bankers Trust von großer Bedeutung."Es herrscht eine Bombenstimmung", betont Ackermann.Die Stimmung sei so gut, daß man in den letzten Wochen mindestens 25 Top-Banker von anderen Häusern abgeworben habe und sich ganze Analysten-Teams aus anderen Banken gemeldet hätten, weil sie zur Deutschen Bank kommen wollten.Allerdings hat das Geldhaus jüngst auch wichtige Experten für den Telekommunikationsbereich verloren.Es gebe auch eine gewisse Unruhe unter den Mitarbeitern, räumt Ackermann ein.Die zum Teil astronomischen Gehälter, die die Deutsche Bank etlichen Spitzenleuten von Bankers Trust zahle, hätten die positive Stimmung in der Bank allerdings nicht beeinflußt."Auch ich muß damit leben, daß ich weniger verdiene als andere", betont der gebürtige Schweizer, der von vielen Beobachtern schon als künftiger Vorstandssprecher der Deutschen Bank betrachtet wird.Man sei im übrigen auch nicht bereit, jedes Gehalt zu zahlen: Unlängst hat die Deutsche Bank einen Internet-Experten abgeworben.Nachdem er bislang 1,5 Mill.Dollar pro Jahr verdient hatte, wollte die Bank zwei Mill.Dollar zahlen.Doch der Analyst landete bei einem dritten Institut, wo er sechs Mill.Dollar verdient.

Im Investmentbanking wird die Deutsche Bank nach Einschätzung von Ackermann durch die Übernahme von Bankers Trust nicht den "Quantensprung machen, weil wir schon weit vorne sind." Die Übernahme zahle sich aber schon jetzt aus."Deutsche Bank und Bankers Trust kommen schon jetzt in Amerika an Geschäfte, an die sie allein nie herangekommen wären".Dagegen hofft er im M&A-Geschäft, bei der Betreuung von Fusionen und Übernahmen, durch Bankers Trust auf einen großen Sprung, auch wenn man nicht zu den drei großen US-Investmenthäusern aufschließen werde.

Auch wegen des hohen Gewinns der Deutsche Bank im Investmentbanking im vergangenen Jahr ist Ackermann optimistisch.Trotz der Krisen in Asien und Lateinamerika wurde in der Bank ein Überschuß von über 2 Mrd.DM erwirtschaftet.Bei allen Wettbewerbern habe es hingegen deutliche Verluste gegeben.Im M&A-Bereich wurde nach Angaben von Ackermann aus einem Verlust von 250 Mill.DM 1997 ein Gewinn von 100 Mill.DM.

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