zum Hauptinhalt

Deutsche Börse: Fusionsgespräche mit Borsa Italiana ausgesetzt

Im Poker um eine Übernahme hat die Deutsche Börse die Gespräche mit der Mailänder Börse (Borsa Italiana) ausgesetzt. Damit sind die Chancen auf eine Fusion mit der Vierländerbörse Euronext nicht besser geworden.

Frankfurt/Main - "Im Zuge der Verhandlungen im Anschluss an die Unterzeichnung des Letter of Intent ist deutlich geworden, dass eine Einigung in einigen wesentlichen Punkten kurzfristig nicht zu erreichen war", hieß es in einer Erklärung des Börsenbetreibers. Die Deutsche Börse bedauere diese Entwicklung, habe sich vor diesem Hintergrund jedoch entschieden, die Gespräche bis auf weiteres nicht fortzuführen.

Die Deutsche Börse und die Borsa Italiana hatten im Oktober eine gemeinsame Absichtserklärung für die Konsolidierung der europäischen Börsenlandschaft unterzeichnet. Von dem Zusammengehen mit Mailand erhoffte sich die Deutsche Börse laut Medienberichten, im Kampf um die französisch dominierte Euronext-Börse doch noch die Oberhand zu gewinnen.

Abstimmung bei Euronext im Dezember

Die Borsa Italiana und die Deutsche Börse wollten laut der Absichtserklärung gemeinsam die Grundlagen für ein Zusammengehen mit der Vierländerbörse Euronext bilden. Damit sollte der ebenfalls für Dezember geplanten Abstimmung der Euronext-Aktionäre über die geplante Fusion der Vierländerbörse mit der New York Stock Exchange (NYSE) zuvorgekommen werden. Euronext-Chef Jean-François Théodore, der die Allianz mit der Wall Street favorisiert, hatte einem Zusammengehen mit der Deutschen Börse eine Absage erteilt, obwohl deren Angebot inzwischen über dem der US-Börse liegt.

Die Allianz mit der New Yorker Börse ist in den vier Euronext-Ländern Frankreich, Belgien, Niederlande und Portugal nicht unumstritten. Die Kritiker fürchten, dass dadurch das langfristige Ziel eines einheitlichen europäischen Finanzmarkts gefährdet werden könnte. (tso/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false