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Wirtschaft: Deutsche Exporte nach Brasilien in Gefahr

WIESBADEN/NEW YORK (AP/rtr/HB).Von der Finanzkrise in Brasilien ist auch die deutsche Exportwirtschaft betroffen.

WIESBADEN/NEW YORK (AP/rtr/HB).Von der Finanzkrise in Brasilien ist auch die deutsche Exportwirtschaft betroffen.Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden vertrat am Montag die Ansicht, der 1993 begonnene Boom des Exports nach Brasilien sei "vorerst zu einem Ende gekommen".Für den deutschen Export hat Brasilien den Angaben zufolge etwa die gleiche Bedeutung wie Finnland oder Portugal.Der Anteil des Brasilienexports an den gesamten deutschen Ausfuhren hat sich von 0,4 Prozent im Jahr 1992 auf ein Prozent 1997 gesteigert.Damit rückte Brasilien unter den Abnehmerländern vom 37.auf den 22.Rang vor.

Der deutsche Brasilienexport nahm im dritten Quartal des vergangenen Jahres zwar noch um 3,6 Prozent auf 2,7 Mrd.DM zu, jedoch stand dies in keinem Verhältnis zum ersten Quartal (plus 8,3 Prozent) und dem zweiten (plus 11,4 Prozent).Vor einem drastischen Einbruch wurde der Gesamtexport nach Brasilien im dritten Quartal von den Auto-Ausfuhren bewahrt.Im Vergleich zum Zeitraum Juni bis September 1997 stieg der Kraftfahrzeugexport im gleichen Zeitraum 1998 um 19 Prozent.Hingegen ging die Ausfuhr elektronischer Erzeugnisse im dritten Quartal um rund 15 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 1997 zurück, und der Export von chemischen und Maschinenbauerzeugnissen schrumpfte leicht.

Erschwert werden die Exporte, da sich die deutschen Waren durch die Abwertung der brasiliansichen Währung Real in dem südamerikanischen Land drastisch verteuern.Die brasilianische Notenbank aber, will zunächst nicht in den Devisenhandel eingreifen und den Kurs des Reals auch weiterhin vom Markt frei bestimmen lassen.Sie werde höchstens noch gelegentlich und im begrenztem Umfang intervenieren, um den Wechselkurs gegenüber dem Dollar zu stabilisieren, teilte die Bank am Montag mit.Laut Analysten peilt die Regierung einen Kurs von 1,45 bis 1,50 Real für einen Dollar an.

In Argentinien wird unterdessen überlegt, den Peso abzuschaffen und den US-Dollar einzuführen.Die argentinische Währung ist bereits heute im Verhältnis eins zu eins an den Dollar gebunden.1991 wurde zudem die Nationalbank als Währungsbehörde abgeschafft und ein Currency board unter Aufsicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) eingeführt.Nach Schätzungen werden rund 40 Prozent der innerargentinischen Transfers in US-Dollars abgewickelt.

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