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Wirtschaft: Deutsche geben nur wenig mehr für den Konsum aus

Rasanter Anstieg gestoppt Sparquote steigt seit dem Jahr 2000

Wiesbaden (dpa). Trotz Konjunkturflaute und Sorgen um den Arbeitsplatz haben die privaten Haushalte in Deutschland 2003 für den Konsum etwas mehr ausgegeben als im Vorjahr. Die Verbraucher zahlten pro Kopf rund 15100 Euro für Waren und Dienstleistungen, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. Das waren knapp 100 Euro mehr als 2002. Der seit Jahren anhaltende rasante Anstieg der Konsumausgaben ist inzwischen gestoppt. Unter Konsum erfassen die Statistiker Ausgaben für Waren – zum Beispiel Kleidung, Lebensmittel, Autos, Computer – sowie Reisen, Banken, Telefon und Arztkosten.

Insgesamt gaben die Deutschen im vergangenen Jahr rund 1,247 Billionen Euro (in jeweiligen Preisen) für den Konsum aus. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein leichtes Plus von 0,85 Prozent. Die Kaufzurückhaltung lässt sich aber nicht mit der Entwicklung der verfügbaren Einkommen erklären, die stärker stiegen als die Konsumausgaben. Die Gesamteinkommen legten im Jahr 2003 weiter von 1,365 auf insgesamt 1,378 Billionen Euro zu. „Der Konsum läuft dem Einkommen hinterher“, sagte ein Statistiker. „Die Deutschen sparen wieder mehr.“ So stieg die Sparquote 2003 von 10,6 auf 10,8 Prozent. Seit dem Jahr 2000 ist sie kontinuierlich gewachsen – ist aber noch weit von ihrem Höchststand mit 13,0 Prozent im Jahr 1991 entfernt. Seit der deutschen Einheit haben sich die Verbraucher in Deutschland den Konsum immer mehr kosten lassen. Von 1991 bis 2003 verzeichneten die Statistiker ein Plus von 46 Prozent. Bis zum Jahr 2000 wuchsen die Ausgaben stärker als das verfügbare Einkommen, danach schwächer.

Im vergangenen Jahr gaben die Haushalte für Finanzdienstleistungen das 2,4fache gegenüber 1991 aus. Die Ausgaben für Post- und Telekommunikations-Dienstleistungen stiegen um das 2,3fache, obwohl die Preise um 21 Prozent fielen.

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